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„Kanzler:inkandidat:innen“: Man kann´s auch übergendern

„Kanzler:inkandidat:innen“: Man kann´s auch übergendern

„Kanzler:inkandidat:innen“: Man kann´s auch übergendern

Gendersprech
Gendersprech
Gendersprech: Die geschlechtergerechte Sprache greift immer weiter um sich Foto: picture alliance/dpa-Zentralbild
„Kanzler:inkandidat:innen“
 

Man kann´s auch übergendern

Daß der öffentlich-rechtliche Rundfunk besonders Wert auf eine geschlechtergerechte Sprache legt, ist kein Geheimnis. Bisweilen sorgt die politisch-korrekte Verbiegung der Sprache aber auch für absurde Stilblüten, wie der Sender „Phoenix“ gerade beweist.
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Daß der öffentlich-rechtliche Rundfunk besonders Wert auf eine geschlechtergerechte Sprache legt, ist kein Geheimnis. Der Moderator des „heute Journals“, Claus Kleber, beispielsweise spricht regelmäßig das Gender-Sternchen mit, indem er bewußte Pausen zwischen den männlichen und weiblichen Bezeichnungen bestimmter Gruppen setzt.  „Künstler – (Pause) – innen“, „Bürger – (Pause) – innen“ oder „Soldaten – (Pause) – innen“.

Auch ZDF-Moderatorin Petra Gerster outete sich als Anhängerin des Gendersprechs. Ebenso wie das neue Gesicht des ZDF, die „heute“-Moderatorin Jana Pareigis. Sie möchte Nachrichten für alle machen. Für Männer, Frauen und was es eben noch so dazwischen gibt.

Mitunter führt die geschlechtergerechte Anpassung der Sprache jedoch dazu, daß der Inhalt der Botschaft ungenau oder sogar falsch wird. Zum Beispiel wenn von Fahrradfahrenden, Zuschauenden oder Lehrenden die Rede ist, ganz gleich, ob die betroffenen Personen in dem Moment überhaupt radfahren, zuschauen oder lehren. Schließlich ist ein Fahrradfahrer, der an einer roten Ampel hält, zu diesem Zeitpunkt kein Fahrradfahrender. Eine Lehrerin, die abends auf dem Sofa die ZDF-Nachrichten anschaut, ist auch keine Lehrende.

„Kanzler:inkandidat:innen“

Doch wie auch immer: Daß man es mit der geschlechter-korrekten Sprache auch völlig übertreiben kann, beweist derzeit der Gemeinschaftssender von ARD und ZDF, Phoenix.

Seit dem TV-Duell, dem sogenannten Triell, von Annalena Baerbock (Grüne), Armin Laschet (CDU) und Olaf Scholz (SPD) widmet sich Phoenix der Frage, wer von den drei Kanzlerkandidaten am besten abgeschnitten hat. Genauer gesagt: der „Kanzler:inkandidat:innen“. So zumindest steht es auf dem Youtube-Kanal des Senders gleich mehrfach.

Phoenix
Ausschnitt des Youtube-Kanals von Phoenix Foto: JF

Zum einem im Gespräch mit der Taz-Journalistin Barbara Junge am Dienstag sowie mit Markus Decker vom Redaktionsnetzwerk Deutschland und dem Politikwissenschaftler Volker Kronenberg (Universität Bonn) am Montag. Nachdem der Sender in den sozialen Netzwerken teilweise mit Spott für seine doppelte Doppelpunktformulierung übergossen wurde, reagierte er am Dienstag mittag und löschte aus der Beschreibung des Gesprächs mit Barbara Junge einen Doppelpunkt. Nun heißt es dort: „Kanzlerkandidat:innen“.

Markus Decker und Volker Kronenberg hingegen müssen auch weiterhin noch Stellung zu den „Kanzler:inkandidat:innen“ beziehen. Wer allerdings von den drei Kandidaten außer Annalena Baerbock noch weiblich ist, was die Plural-Form „innen“ nach dem Doppelpunkt rechtfertigen würde, bleibt das Geheimnis der Genderexperten von Phoenix.

Gendersprech: Die geschlechtergerechte Sprache greift immer weiter um sich Foto: picture alliance/dpa-Zentralbild
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