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Vermeintlicher Kampf gegen Diskriminierung: Identitätspolitik: Es geht um Macht

Vermeintlicher Kampf gegen Diskriminierung: Identitätspolitik: Es geht um Macht

Vermeintlicher Kampf gegen Diskriminierung: Identitätspolitik: Es geht um Macht

Identitätspolitik Woke
Identitätspolitik Woke
Black Trans Lives Matter: CSD-Demonstration in Köln Foto: picture alliance / Geisler-Fotopress | Christoph Hardt/Geisler-Fotopres
Vermeintlicher Kampf gegen Diskriminierung
 

Identitätspolitik: Es geht um Macht

Seit Generationen kämpfen Menschenrechtler weltweit dafür, daß Menschen nicht mehr nach ihrer Hautfarbe beurteilt werden. Die Identitätspolitik der „woken“ links-grünen Ideologen führt jedoch genau zum Gegenteil. Plötzlich steht wieder die Herkunft oder die Hautfarbe im Vordergrund. Ein Kommentar.
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Seit Generationen kämpfen Menschenrechtler und Humanisten weltweit dafür, Menschen nicht mehr nach ihrer Hautfarbe oder ihrer Herkunft zu beurteilen oder gar zu verurteilen. In Artikel 3 des Grundgesetzes heißt es unter anderem, daß niemand wegen seines Geschlechts, seiner Abstammung, seiner Rasse, Herkunft oder Glaubens benachteiligt oder bevorzugt werden darf. Mit Inkrafttreten des Grundgesetzes am 23. Mai 1949 hat sich Deutschland auf einen verschriftlichten gesellschaftlichen Konsens geeinigt.

Artikel 3 ist das Versprechen und die Verpflichtung des Staates und seiner Bürger, niemanden aus oben genannten Gründen auszugrenzen, zu diskriminieren und eben auch zu bevorzugen.  14 Jahre bevor Martin Luther King seine berühmte Rede vor dem Lincoln Memorial in Washington D.C. hielt, hat Deutschland der Diskriminierung per Verfassung abgeschworen.

In seiner „I have a dream“-Rede hat der Anführer der schwarzen Bürgerrechtsbewegung zur Gleichberechtigung aller Menschen und einem friedlichen und respektvollen Zusammenleben aufgerufen: „Ich habe einen Traum, daß meine vier kleinen Kinder eines Tages in einer Nation leben werden, in der sie nicht wegen der Farbe ihrer Haut, sondern nach dem Wesen ihres Charakters beurteilt werden. Ich habe einen Traum!“

Das neue Klassensystem

Die Identitätspolitik der „woken“ links-grünen Ideologen tritt allerdings das Erbe der Bürgerrechtsbewegung mit Füßen. Qualifikation, Leistungsbereitschaft und Empathie sind bei der Jobvergabe nur sekundäre Kriterien. Die neuen, politisch korrekten Parameter orientieren sich an kultureller, ethnischer und sexueller Zugehörigkeit. Dabei entwickeln wir uns zurück und nicht vorwärts.

Statt ein Miteinander wird ein Gegeneinander propagiert. Die Menschen werden in Kategorien eingeteilt, nach der Farbe ihrer Haut und nach ihrem „Opferstatus“. Wir manövrieren uns direkt in ein neues Klassensystem. Dabei ist der Rahmen deutlich abgesteckt: Je weißer ein Mensch ist, desto mehr Schuld trägt er. Schuld an Rassismus, Sexismus oder dem Klimawandel.

Das Geschlecht und die sexuelle Orientierung spielen dabei eine weitere entscheidende Rolle. Ein weißer, heterosexueller Cis-Man ist quasi ein Paria. Je mehr „Minderheitenpunkte“ man vorweisen kann, desto höher steigt man in diesem Kastensystem auf. Der Mensch selbst tritt in den Hintergrund. Dabei war es wohl kaum in Kings Sinne, daß die Hautfarbe seiner Kinder noch im 21. Jahrhundert eine Rolle spielt.

Weil sie es konnten

Was als Menschenrechtsbewegung unter Gandhi, King oder Mandela begann, hat in der „Black Lives Matter“-Bewegung einen Graben durch die Gesellschaft gezogen. Es bleibt vielerorts nicht beim friedlichen Protest gegen Ungleichheiten. Es fliegen Steine, es brennen Autos, Geschäfte werden geplündert, Menschen bedroht und angegriffen.

Sklaverei und Apartheid haben tiefe Narben hinterlassen. Ich kann die Wut und den Frust nachvollziehen. Menschen haben anderen Menschen Böses angetan. Aber nicht explizit, weil sie weiß, männlich oder hetero waren, sondern weil sie es konnten.

Der entscheidende Faktor ist die Macht. Sie läßt das Beste oder das Schlechteste im Menschen zum Vorschein kommen. Und davor ist keiner gefeit, egal welche Hautfarbe er hat. Gerechtigkeit und Frieden können nur erreicht und bewahrt werden, wenn wir zusammenarbeiten. Diesen Weg können wir nur gemeinsam gehen.

Die gefühlte Gerechtigkeit

Wir müssen uns gewahr sein, daß diese Entwicklungen nicht einfach nur eine „Mode“ der Zeit sind. Es ist ein heißer Kulturkampf um Macht und Deutungshoheit.

Es geht darum, Strukturen aufzubrechen, die dem eigenen Weltbild widersprechen. Gut und Böse werden neu ausverhandelt, statt Recht soll eine „gefühlte“ Gerechtigkeit gelten. Dabei bleibt der Mensch aber auf der Strecke. Wenn wir anfangen, manche Menschen „gleicher als gleich“ zu behandeln, haben wir als aufgeklärte Zivilisation versagt.

Black Trans Lives Matter: CSD-Demonstration in Köln Foto: picture alliance / Geisler-Fotopress | Christoph Hardt/Geisler-Fotopres
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