Anzeige
Anzeige

Vertrauensfrage, Reisefreiheit und Donald Trump: Kaisers royaler Wochenrückblick

Vertrauensfrage, Reisefreiheit und Donald Trump: Kaisers royaler Wochenrückblick

Vertrauensfrage, Reisefreiheit und Donald Trump: Kaisers royaler Wochenrückblick

Vorhang auf für Boris T. Kaisers Wochenrückblick Foto: : picture alliance/imageBROKER / JF-Montage
Vorhang auf für Boris T. Kaisers Wochenrückblick Foto: : picture alliance/imageBROKER / JF-Montage
Vorhang auf für Boris T. Kaisers Wochenrückblick Foto: : picture alliance/imageBROKER / JF-Montage
Vertrauensfrage, Reisefreiheit und Donald Trump
 

Kaisers royaler Wochenrückblick

Die Physikerin der Macht klärt die Welt über das Kopf-Wand-Experiment auf. Mehr Schnelltests werden uns höhere Inzidenzen bescheren. Und Ex-Präsident Donald Trump will uns mit einer neuen Social-Media-App befreien. Boris T. Kaiser blickt auf eine ereignisreiche Woche zurück.
Anzeige

Vertrauensfrage seems to be the harnest word. Denn, trotz des immer offenkundiger werdenden Regierungsversagens bei der Bewältigung der Corona-Pandemie und den quer durch alle politischen Lager wachsenden Zweifeln daran, daß Kanzlerin Angela Merkel noch die richtige Frau mit der nötigen Kraft für diese Aufgabe ist, läßt diese jede Forderung nach dem Stellen der Vertrauensfrage konsequent an sich abprallen. Immerhin hat sie in dieser Woche aber „alle Bürgerinnen und Bürger“ um Verzeihung für eine politisch Fehlentscheidung gebeten und diese postwendend zurückgenommen. „Beim Kopf durch die Wand, gewinnt immer die Wand – das ist meine lange Erfahrung“, sagte die Kanzlern. Ein Geständnis, das vieles erklärt und die Frage aufwirft, gegen wie viele Wände die Physikerin wohl schon mit dem Kopf gelaufen ist, bis sie schlußendlich zu dieser glorreichen Erkenntnis gekommen ist.

Die Fanclubs der Kanzlerin, mitunter auch leichtfertig „Zeitungsredaktionen“ genannt, überschlugen sich geradezu, ob der respektablen Größe, die die deutsche Regierungschefin, mit ihrer Entschuldigung und der Absage der eigentlich geplanten „Osterruhe“, gezeigt habe. Im Volk fiel es dagegen einigen schwerer, die Entschuldigung anzunehmen. Zum einen, weil die Kanzlerin sich ja eben nur für eine ihrer allerjüngsten Fehlentscheidungen entschuldigt hat und nicht für alles, was sie seit 2015 verbockt hat; zum anderen wünschen sich viele Bürgerinnen und Bürger, nicht erst seit der Corona-Krise, Regierende, deren Horizont zumindest ein bisschen weiter reicht als die kommenden drei Tage.

Karl muß mal wieder raus

Im Kampf gegen Corona gibt es nun landauf, landab großangelegte Testoffensiven und vielerorts sogar eine Testpflicht als Zutrittsvoraussetzung für Veranstaltungen. Viele Deutsche hoffen, daß die Erhöhung der Testfrequenz zu einem baldigen Ende des Lockdowns führen wird. Genau das wird allerdings nicht passieren. Stattdessen werden deutlich mehr Tests zu deutlich höheren Infektionszahlen führen, denn die Dunkelziffer der symptomlos Infizierten ist nach wie vor unbekannt. Obgleich sich an der tatsächlichen Gefahrenlage, durch diese erhöhten Zahlen, nichts ändert, werden diese schlimmstenfalls als Begründung für die nächste Lockdown-Verlängerung und vermutlich auch zur Anordnung weiterer Maßnahmenverschärfungen dienen. Man muß wahrlich kein Prophet oder Virologe sein und noch nicht einmal Physik studiert haben, um vorherzusagen, daß es so laufen wird.

Daß so viele Menschen, trotz der Offensichtlichkeit dieses Prinzips, immer noch an Massen-Schnelltests als wirksames Mittel auf dem Weg aus dem Lockdown glauben, liegt daran, daß nicht nur weite Teile der Politik, sondern auch die meisten Berichterstatter, die Wichtigkeit dieser, im übrigen oft noch immer sehr fehlerhaften Tests, tagtäglich rauf und runterbeten. Ob sie dies wider besseren Wissens tun oder ob sie ein, wie auch immer geartetes Interesse, daran haben, bestimmte Fakten und jegliches rationale Denken unter den Tisch fallen zu lassen, kann man nicht mit Bestimmtheit sagen. Es wird wohl von Fall zu Fall unterschiedlich sein.

Testen lassen müssen sich auch Reiserückkehrer. Ob unserer lieben Kanzlerin das genügt, um ihrem Volk den Osterurlaub zu erlauben, weiß die einst zur Führerin der freien Welt Erkorene noch nicht so genau. Viele Deutsche hoffen zumindest daß ihr geliebter österlicher Mallorca-Flug nicht doch ins Wasser fällt. Es können eben nicht alle ihr inneres Glück im Talkshow-Tourismus finden wie der politische Vielreisende Karl Lauterbach. Manche wollen auch mal wieder richtig raus.

Trump will wieder in die Öffentlichkeit

Nebenbei bemerkt: Wen in Merkels Lockdown-Staat nicht das Fernweh packt, der hätte sich wahrscheinlich auch in DDR wohlgefühlt, ohne daß die Mauer jemals weggemußt hätte. Der Panik-Professor, der am liebsten allen außer sich selbst das Rausgehen und den direkten Kontakt zu anderen Menschen verbieten würde, ist übrigens, so war es der Boulevardpresse zu entnehmen, auf der Suche nach einer Frau. Ich weiß nicht, wer diese Frau ist, biete der Armen aber auf diesem Weg an, sich bei mir zu verstecken, bis die Lage wieder sicherer ist.

Im fernen Amerika will Donald Trump jetzt endlich damit beginnen seine eigene Social-Media-Plattform aufzubauen. Der bei Twitter gesperrte ehemalige US-Präsident soll sich in Gesprächen mit mehreren App-Anbietern befinden. Mit seinem eigenen Netzwerk könnte der milliardenschwere Unternehmer nicht nur den freiheitlichen Ursprungsgedanken des Internets wieder aufleben lassen, indem er so weit wie möglich die Zensur verbannt, nein: Er könnte er auch das größte Problem des digitalen Kapitalismus lösen.

Das Problem, daß unsere westlichen Gesellschaften inzwischen so stark vom linkssozialistischen Gedankengut durchsetzt sind, daß sogar die Kapitalisten selbst nicht mehr nach den Regeln des Kapitalismus spielen. Sonst würden erfolgreiche Kanäle nicht einfach so gelöscht, gute Mitarbeiter nicht aus politischen Gründen entlassen, ein US-Präsident, den immerhin rund die Hälfte der amerikanischen Wähler gewählt hat, würde nicht von Twitter verbannt und eine eigene Plattform, auf der auch Konservative, Rechte und Libertäre ihre Meinung frei äußern können, wäre gar nicht nötig. Wann entschuldigt sich eigentlich mal jemand dafür?

Vorhang auf für Boris T. Kaisers Wochenrückblick Foto: : picture alliance/imageBROKER / JF-Montage
Anzeige
Anzeige

Der nächste Beitrag

ähnliche Themen