Das neue Jahr begann mit einem Knall. Genauer gesagt: nicht nur mit einem. Während der Rest der Republik noch darüber diskutierte, wie moralisch vertretbar das Silvesterfeuerwerk im Hinblick auf den dadurch erzeugten Feinstaub, den Tierschutz und das Klima ist, hat in Leipzig-Connewitz der linksextreme Mob randaliert. Unter anderem warfen die Chaoten Flaschen und Feuerwerkskörper auf Polizisten. Mindestens ein Beamter wurde bei den Angriffen schwer verletzt.
In vielen Medien hat sich das ganze im Nachhinein allerdings so gelesen, als seien die Einsatzkräfte zum Spaß zu der Party am Connewitzer Kreuz gekommen und hätten im Trubel der Neujahrsfeier wie so viele Menschen einfach einen über den Durst getrunken und dann ein wenig über die Strenge geschlagen. Der mdr spricht auf seiner Internetseite von „Ausschreitungen zwischen Linksautonomen und Polizei“ und von „Zusammenstößen“ der beiden Gruppen.
Auch der verletzte Polizist war einigen Journalisten offenbar noch nicht schwer genug verletzt worden. Nachdem sie den Silvesterkater einigermaßen abgeschüttelt hatten, begannen sie in ihren warmen Schreibstuben zu recherchieren, wie schwer dessen denn Verwundungen wirklich seien. Dabei fanden sie schnell heraus, daß es eine Notoperation, wie zunächst vermeldet, nicht gegeben hatte. Lediglich einer „operativen Maßnahme“ habe sich der Beamte unterzogen. Vermutlich hat er sich nach der stressigen Arbeitsnacht zum Jahreswechsel eine kleine Augenliedstraffung gegönnt oder sich den Weihnachtsspeck absaugen lassen.
Der Niveau-Limbo startet tief
Nicht nur Pressevertreter wollten die undifferenzierten Gewaltvorwürfe nicht auf ihren vermummten Gesinnungsgenossen sitzen lassen. Auch Teile der Politik sprangen den eigenen Hausrebellen zur Seite. Die frischgebackene SPD-Co-Vorsitzende Saskia Esken forderte die sächsische Regierung auf, zu klären, ob der Polizeieinsatz in Leipzig an Silvester angemessen war. Die Beamten seien womöglich „unnötig in Gefahr gebracht“ worden.
Ihre Genossin Juliane „Jule“ Nagel von der Linkspartei wurde noch etwas deutlicher. „Anstatt die Polizei den Kiez einfach mal verläßt, läuft sie immer wieder behelmt durch die Menge, rennt Menschen um und löscht Feuer. Sinnlos.“, schrieb die Politikerin (Selbstbeschreibung: MdL, Stadträt*in & Aktivist*in) am 1. Januar auf Twitter und legte die Latte für den diesjährigen intellektuellen Niveau-Limbo schon einmal verdammt niedrig. Was nicht heißt, daß sie sich 2020 selbst nicht noch unterbieten könnte.
Auch in zahlreichen anderen deutschen Städten kam es in der Silvesternacht zu Krawallen und Angriffen auf Polizei und Rettungskräfte. Natürlich auch in Berlin. Dort heißt die Ausländerbehörde jetzt übrigens Landesamt für Einwanderung. Damit gründet die Hauptstadt als erstes deutsches Bundesland im Vorgriff auf das geplante Fachkräfteeinwanderungsgesetz eine eigenständige Behörde für Einwanderer.
GröOaZ Sebastian Kurz
Vor allem aber setzen die politisch Verantwortlichen mit dem neuen Namen an der Tür ein Zeichen für ein noch bunteres Berlin. Migration ist die Antwort der Machteliten auf eine Frage, die ihre Völker nie gestellt haben. Das Motto der Multikulti-Planer lautet: Viel hilft viel – und Vielfalt hilft noch mehr. Wem und wobei, sind nur zwei der Fragen, die besser niemand stellen sollte, der nicht Gefahr laufen will, als rechter Verschwörungstheoretiker und rassistischer Hetzer abgestempelt zu werden.
Wer in den ersten Tagen der neuen Dekade einen kleinen Blick in die politische Zukunft Deutschlands erhaschen will, der muß nach Österreich schauen. Dort gibt es jetzt die erste schwarz/türkis-grüne Bundesregierung in der Geschichte. Beobachter sprechen von der linkesten Regierung, die es dort jemals gab, auch wenn die Grünen alles dafür getan haben, um sich nach außen hin für die „Konservativen“ koalitionsfein zu machen.
Sebastian Kurz scheint bei der Partnerwahl jedenfalls noch weniger wählerisch zu sein als Cora Schuhmacher. Sympathien und enge Kontakte hochrangiger Grünen-Politiker zur linksterroristischen Antifa sind für ihn kein Problem. Jedenfalls nicht, solange die Mehrheit der Wähler dem GröOaZ, dem größten Opportunisten aller Zeiten, nicht deutlich sagt, daß er damit ein Problem haben sollte. Sebastian Kurz ist damit jetzt endgültig so etwas wie die österreichische Angela Merkel. Nur mit besserer Frisur und weniger abgenutzt.
Seltsame Twitter-Grüße
Ralf Stegner hat keine Freunde. Schon gar nicht in der eigenen Partei. Dieser Schluß liegt zumindest nahe, wenn man sich seinen Twitter-Account ansieht. Dort bedankte sich der ehemalige Finanzminister von Schleswig-Holstein bei einem seiner Genossen für eine „gute Idee“ beim Thema Windbürgergeld. Bei der Verlinkung des „Kollegen“ ist Stegner allerdings ein kleiner Fehler unterlaufen. Statt des Fraktionsvize Matthias Miersch verlinkte er das Profil eines Users mit gleichem Namen.
Gute Idee des Kollegen @MatthiasMiersch https://t.co/PLcOyUa4YJ
— Ralf Stegner (@Ralf_Stegner) January 2, 2020
Dessen Interessen drehen sich allerdings weniger um erneuerbare Energien als um Pornos, die er über seinen Twitter-Account verbreitet. Auch Tage später wurde Stegner weder von Parteifreunden noch von sonst irgendjemandem darauf hingewiesen. Jedenfalls hat er das mißverständliche Lob bis heute nicht gelöscht. Vielleicht holt er das jetzt nach. Er liest ja wahrscheinlich regelmäßig meinen Wochenrückblick.