Donald Trump ist ein Meister darin, seine eigene Agenda zu setzen – anstatt sie sich von anderen aufnötigen zu lassen. Das bewies er im Wahlkampf 2016 und zu verschiedenen Anlässen während seiner Präsidentschaft. Sein jüngster Schachzug: Wenn alle übers Klima reden, redet er über Christenverfolgung.
Am heutigen Montag tagt in New York der Klimagipfel der Vereinten Nationen. Mit dabei auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), die sich vor der versammelten Gemeinschaft der Weltklimagläubigen ein Fleißbienchen für das Klimaschutzprogramm 2030 ihrer Regierung abholen möchte. Aber der Wettbewerb der Klima-Jünger ist hart. „Nur die besten Pläne, nur die engagiertesten Politiker werden auf die Bühne dürfen“, stellte der UN-Sondergesandte für den Klimagipfel, Luis Alfonso de Alba, klar.
Trump beschäftigt sich lieber mit realen Problemen
Trump bewies bereits im ersten Jahr seiner Präsidentschaft 2017, daß er nicht gewillt ist, die Wirtschaftskraft seines Landes für eine Handvoll unbewiesener, fragwürdiger, dafür jedoch umso emotional aufgeladener Theorien zur angeblich menschengemachten Erderwärmung aufs Spiel zu setzen. Sein von der ganzen Welt viel gescholtener Austritt aus dem von Amtsvorgänger Barack Obama mitunterzeichneten Pariser Abkommen war ein Segen für die USA.
Trump wäre nicht Trump, wenn er es nun dabei belassen würde, den versammelten Staats- und Regierungschefs um Merkel und Emmanuel Macron einfach die kalte Schulter zu zeigen und dem Event fernzubleiben. Stattdessen wird er am Montag im selben Gebäude bei den Vereinten Nationen in seiner Heimatstadt über das wachsende Problem religiöser Verfolgung sprechen: Ein reales Problem, kein gefühltes wie der Klimawandel.