„Ein garstig Lied! Pfui! Ein politisch Lied!“ Getreu dieses Zitats aus Goethes Faust verbittet sich der europäische Fußballverband UEFA politische Äußerungen bei Spielen. Daher will der Verband nun Schritte gegen die türkische Nationalmannschaft prüfen, weil ihre Spieler während der beiden vergangenen EM-Qualifikationsspiele beim Torjubel salutierten. Mit diesen Gesten wollten die Fußballer ihre Unterstützung für die derzeit laufenden Militäroffensive ihres Landes in Nordsyrien zeigen.
Das an und für sich begrüßenswerte Vorgehen der UEFA hat nur einen Haken, es ist unglaubwürdig. Der Verband wirkt selbst aktiv an der Politisierung des Fußballs mit, sofern ihm die Stoßrichtung paßt.
So betreibt die wiederholt mit Korruptionsvorwürfen kämpfende UEFA gern die allgegenwärtige Diversity-Propaganda. So rührte der Verband beispielsweise im Vorfeld der Europameisterschaft 2012 in Polen und der Ukraine die bunte Trommel und warb neben der üblichen Eine-Welt-Vision unter der Parole „Respect Diversity“ für Projekte, mit denen an Schulen für mehr Offenheit und Toleranz geworben werden sollte.
Fans wenden sich ab
Auch der Deutsche Fußballbund ist in der UEFA organisiert und macht das Spiel seit Jahren kräftig mit. So präsentierte er den Fans im vergangenen März beim Heimspiel der deutschen Nationalmannschaft gegen Serbien gar das erste „genderneutrale Stadionerlebnis“. Unisex-Toiletten und Regenbogenflaggen rissen die Stadiongänger jedoch nicht von den Sitzen, das Spiel war ein Stimmungskiller.
Es ist auch diese Heuchelei, die immer mehr Fans gegen die großen Fußballverbände aufbringt. Sofern den Verantwortlichen die politischen Aussagen ins Konzept passen, sind sie erlaubt. Aber wer das gewünschte Harmonieerlebnis stört, dem drohen Konsequenzen. Die zu erwartenden Sanktionen gegen die türkische Nationalmannschaft sind gerechtfertigt. Zu wünschen wäre jedoch, daß die UEFA selbst weniger als sportlicher Arm des linken Establishments agieren würde.