Anzeige
Anzeige
Studienzentrum Weikersheim, Burg Lichtenberg

CO2-Bilanz von E-Autos: Eine unbequeme Wahrheit

CO2-Bilanz von E-Autos: Eine unbequeme Wahrheit

CO2-Bilanz von E-Autos: Eine unbequeme Wahrheit

Auspuff
Auspuff
Elektroautos können beim Senken des CO2-Verbrauchs auch keine Wunder vollbringen Foto: picture alliance/Bildagentur-online
CO2-Bilanz von E-Autos
 

Eine unbequeme Wahrheit

Hans-Werner Sinn und seine Kollegen präsentieren der Politik unbequeme Fakten: Die Praxis der EU, Elektrofahrzeuge in ihrer Richtlinie zum Flottenverbrauch als Nullemissionsfahrzeuge anzusetzen, sind Fake-News. Eine auf Batterieautos setzende Verkehrswende mag gut gemeint sein, ist aber nicht wirklich gut. Ein Kommentar von Alexander Eisenkopf.
Anzeige

Hans-Werner Sinn und seine Kollegen präsentieren der Politik unbequeme Fakten. Anhand einer Modellrechnung zeigen sie, daß Elektroautos nicht geeignet sind, zur Senkung der CO2-Emissionen des Verkehrssektors beizutragen. Tenor der Studie ist, daß auf der Basis eines Vergleichs zwischen einem Mercedes C 220d und einem Tesla Model 3 der CO2-Ausstoß des Elektroautos günstigenfalls ein Zehntel und im Extremfall 28 Prozent über dem des Diesels liegt.

Ganz nüchtern wird auch darauf hingewiesen, daß die Praxis der EU, Elektrofahrzeuge in ihrer Richtlinie zum Flottenverbrauch als Nullemissionsfahrzeuge anzusetzen, Fake-News darstellt und eine auf Batterieautos setzende Verkehrswende nur gut gemeint, aber nicht wirklich gut ist. Hat das wirklich Hand und Fuß oder ist das Unsinn? Rechnen Sinn und Co. Elektroautos nur schlecht und machen dabei viele Fehler, wie Focus-Online in einer unmittelbaren Reaktion titelte, bei der man den Schaum vor dem Mund des Journalisten förmlich spürte?

Autoren haben ins Schwarze getroffen

In der Tat hat eine Vergleichsrechnung, die sich nur auf zwei Fahrzeuge bezieht, die auch nicht wirklich repräsentativ für den Markt sind, zunächst nur einen begrenzten Aussagewert. Man kann auch kritisch anmerken, daß die Autoren für den Vergleich der Fahrzeuge die Verbräuche nach dem veralteten NEFZ-Zyklus herangezogen haben, der den Realverbrauch vor allem für den Mercedes C 220d merklich unterschätzt. Außerdem ergeben sich bei der Batterieproduktion in Zukunft möglicherweise CO2-Einsparpotentiale, welche sich in den heute vorliegenden Zahlen noch nicht widerspiegeln.

Die Reaktionen zeigen aber, daß die Autoren ins Schwarze getroffen haben. So verbreitet das Umweltministerium die frohe Kunde, daß nach einer aktuellen Studie des Heidelberger Instituts für Energie- und Umweltforschung (ifeu) die CO2-Bilanz eines Batterieautos im Jahr 2016 drei Prozent(!) besser gewesen sei als die eines Dieselautos.

Mit der Energiewende kaum vereinbar

Da reibt man sich die Augen. Selbst wenn Sinn und Kollegen Annahmen getroffen haben, die das batterieelektrische Auto schlechter aussehen lassen, liegen sie nicht sehr weit daneben. Und die unbequeme Wahrheit bleibt: Batterieelektrische Autos sind nicht der richtige Weg zur Dekarbonisierung des Pkw-Verkehrs, solange es nicht gelingt, sie mit einem wesentlich größeren Anteil emissionsarmen Stroms zu betreiben.

Und warum das in Deutschland unter den geltenden Rahmenbedingungen für die sogenannte Energiewende nicht gelingen wird, zeigen die Autoren sehr überzeugend auf. Dazu muß man die Studie allerdings etwas genauer lesen.

——————-

Prof. Dr. Alexander Eisenkopf ist Inhaber des Lehrstuhls für Wirtschafts- und Verkehrspolitik an der Zeppelin-Universität in Friedrichshafen.

Elektroautos können beim Senken des CO2-Verbrauchs auch keine Wunder vollbringen Foto: picture alliance/Bildagentur-online
Anzeige
Anzeige

Der nächste Beitrag

ähnliche Themen