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Maaßen bei Lanz: Die Framer sind empört

Maaßen bei Lanz: Die Framer sind empört

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Lanz
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Hans-Georg Maaßen bei Markus Lanz Foto: youtube/ZDF
Maaßen bei Lanz
 

Die Framer sind empört

Die mediale Aufregung um den Auftritt von Hans-Georg Maaßen bei Markus Lanz nimmt auch Tage nach Ausstrahlung der Talkshow kaum ab. Doch die Empörung zeigt, daß der frühere Verfassungsschutzchef einige wunde Punkte getroffen hat. Ein Kommentar von Boris T. Kaiser.
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Die mediale Aufregung um den Auftritt von Hans-Georg Maaßen bei Markus Lanz nimmt auch Tage nach Ausstrahlung der Talkshow kaum ab. „Eklat“, „Provokation“ und „Politische Reizfigur“ sind die Schlagworte in den Kommentarspalten. „Wie ein Oberlehrer“ habe er sich in der ZDF-Sendung aufgeführt, schreibt die WAZ.

Der Stern sieht in dem ehemaligen Chef des Verfassungsschutzes gar einen „Verschwörungstheoretiker“, während die Frankfurter Rundschau meint, er habe den „braven Beamten“ gemimt. Markus Lanz wird dagegen von vielen seiner Kollegen dafür gefeiert, daß er Maaßen „in die Schranken gewiesen“ habe. Sie schwärmen vom angeblich „großen Zuspruch für die klaren Worte“ des Moderators.

Die wirklich klaren Worte fand am Dienstag abend aber vor allem Maaßen. Daß er dabei auch die Medien kritisierte, dürfte wohl ein entscheidender Grund für die Empörung vieler Journalisten sein. Es komme auf „das Framing, die Wörter an“, sagte der Sicherheitsexperte mit Blick auf die mediale Berichterstattung über die sogenannte Flüchtlingskrise und fragte: „Sind das nun Schiffbrüchige, sind es Flüchtlinge, sind es Leute, die in Seenot gerettet werden, oder handelt es sich hier um Schleusung?“

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Wie sehr er damit provoziert, wußte er bereits am Abend seines Auftritts ganz genau: „Ich habe den Affront begannen, Ihnen gegenüber und den vielen Kollegen, daß ich das nicht akzeptiere, dieses Framing. Ich akzeptiere es nicht, daß sie von Flüchtlingen reden, daß sie von Seenot reden, sondern ich erwarte, daß man darüber redet, worum es geht.“ Die Sätze waren natürlich auf den medialen Gegenwind bezogen, der ihm schon in seiner Zeit als Geheimdienstchef ins Gesicht wehte und der letztlich zu seiner Entlassung führte. Es hätte aber auch genauso gut eine Prophezeiung sein können, für all das, was nach seinem „Skandalauftritt“ im ZDF-Talkstudio kam.

Selbst das Männer- und Lifestylemagazin GQ fühlte sich zu einem Kommentar bemüßigt und schrieb – den eigenen Markenkern immer fest im Blick – vom „Brandstifter in feinem Zwirn“. Auch in den sozialen Netzwerken ging die mainstream-hörige Schwarm-Intelligenzija auf die Barrikaden ob des üblen „Hetzers“, der eigentlich nichts anderes tat, als nüchtern Fakten anzusprechen und deutlich zu machen, worin sich diese von der medialen Berichterstattung unterscheiden.

Die Filmemacherin Düzen Tekkal bezeichnet ihn dafür auf Twitter als: „Gruselig, menschenfeindlich, mechanisch“; und der grüne Kommunalpolitiker Jürgen Kasek twitterte wie von der Zecke gebissen: „Welche Zusammenhänge gibt es zwischen Tagesschau und der Antifa? Diese Frage stellte Maassen gestern. Gezielte Desinformation und Verschwörungstheorien werden von Maassen verbreitet. Aus meiner Sicht in der Sprache zum Teil verfassungsfeindlich. Keine Bühne für solche.“

Maaßen dagegen befand in Anlehnung an das berühmte Zitat von Horst Seehofer bei Lanz: „Die Mutter aller Probleme ist, daß die Politik in Deutschland mehr Wunschdenken verfolgt als Realitätssinn.“ Die Aufregung über seinen Auftritt zeigt, wie recht er damit hat.

Hans-Georg Maaßen bei Markus Lanz Foto: youtube/ZDF
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