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Affirmative Action: Rassismus im Gewand der Minderheitenförderung

Affirmative Action: Rassismus im Gewand der Minderheitenförderung

Affirmative Action: Rassismus im Gewand der Minderheitenförderung

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Asiaten demonstrieren vor dem Obersten Gerichtshof gegen Rassenquoten Foto: picture alliance / AP Photo
Affirmative Action
 

Rassismus im Gewand der Minderheitenförderung

Donald Trump will Schluß machen mit der Diskriminierung von Weißen und Asiaten an amerikanischen Hochschulen. Die bisherige „Affirmative Action“-Politik hat aber auch Schwarzen nicht geholfen. Sie sind häufiger arbeitslos als ihre weißen Kommilitonen. <>Ein Kommentar von Lukas Mihr.<>
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Donald Trump hat angekündigt, Richtlinien seines Amtsvorgängers Barack Obama zur Förderung von Minderheiten im US-Bildungssystem aufzuheben. Justizminister Jeff Sessions hatte schon 2017 begonnen, besagte Praxis zu überprüfen. Die Regierung Obama hatte Schulen und Universitäten dazu ermuntert, die Rasse als Kriterium beim Zugang zu Bildung hinzuziehen. Ein ethnisch gemischtes Lernumfeld – Schlagwort: Diversity – sei für alle Schüler und Studenten förderlich.

Die Bürgerrechtsbewegung ACLU bezeichnete die jüngste Entwicklung als „weiteren Angriff von Sessions und Präsident Trump auf nichtweiße Menschen.“ Das Prinzip der „Affirmative Action“ geht auf US-Präsident John F. Kennedy zurück, der die Schwarzen nach der Aufhebung der Rassentrennung auf ihrem beruflichen Weg unterstützen wollte. Was als gutgemeinte Maßnahme begann, ist mittlerweile aus der Zeit gefallen.

Schwarze Akademiker sind häufiger arbeitslos als weiße

Amerikanische Universitäten verlangen von Bewerbern die Absolvierung des SAT (Scholastic Assessment Test), im wesentlichen ein Intelligenztest, um die Studierfähigkeit zu überprüfen. Am schlechtesten schneiden Schwarze ab, leicht besser Latinos, Weiße liegen im Mittelfeld und die besten Leistungen erzielen Asiaten.

Abhängig von der ethnischen Zugehörigkeit müssen die Bewerber unterschiedlich viele Punkte im SAT erzielen, um zum Studium zugelassen zu werden. Für Schwarze werden die Hürden künstlich gesenkt, für Asiaten deutlich angehoben. Das ist das Gegenteil von fair.

Denn so schaffen es auch viele Schwarze an die Universität, denen ein Studium kaum zuzumuten ist. Sie sind dann auch in den weniger anspruchsvollen Fächern, die weniger gute Berufsaussichten versprechen, vermehrt anzutreffen. Auch ihr Notenschnitt liegt unter dem der Weißen. Wenig überraschend sind schwarze Akademiker häufiger arbeitslos als weiße Akademiker.

Asiaten sind am erfolgreichsten

Indirekt sorgt diese Praxis sogar für Vorurteile. Clarence Thomas, Mitglied des Obersten Gerichtshofs der USA, klagte, ihm sei immer wieder während seiner Karriere vorgehalten worden, es nicht aufgrund seiner Leistungen, sondern nur aufgrund seiner schwarzen Hautfarbe auf die Universität geschafft zu haben.

Besonders verheerend ist die „Affirmative Action“ aber für Asiaten. Sie müssen umso höhere Punktzahlen erzielen, um zum Studium zugelassen zu werden. Man mag hier auf den ersten Blick keine Diskriminierung erkennen, denn Asiaten stellen bei etwa fünf Prozent der US-Bevölkerung 15-25 Prozent der Studenten an den amerikanischen Elite-Universitäten. Dennoch: Ohne das System der Affirmative Action wären sie noch erfolgreicher. (So ist laut einer Hochbegabtenstudie das oberste Prozent der Intelligenzverteilung zu 32 Prozent asiatisch.)

Neben der SAT-Punktzahl, die ein hartes Kriterium darstellt, verwenden viele Universitäten auch weiche Kriterien wie Sozialkompetenz, die der Willkür Tür und Tor öffnen. Die „Studenten für ein faires Zulassungsverfahren“ setzen sich gegen die diskriminierende Praxis ein. Ihr Vorsitzender Edward Blum sieht Parallelen zu den 20er und 30er Jahren.

Rassistische Gesetze

Damals hatten Eliteuniversitäten mittels Quote die Zahl jüdischer Studenten stark begrenzt. Harvard und Yale haben bereits angekündigt, auch weiterhin die ethnische Zugehörigkeit zum Kriterium bei der Vergabe von Studienplätzen zu machen – obwohl ihnen der Verlust staatlicher Fördergelder und eine Ermittlung durch das US-Justizsystem drohen.

Auch heute noch gibt es in den USA explizit rassistische Gesetze – was aber von linken Anti-Rassismus-Aktivisten nur selten thematisiert wird. Vermutlich weil Asiaten das beliebte Narrativ vom „White Privilege“ widerlegen, laut dem weiße Eliten sich gegenseitig die wichtigen Posten zuschieben. Asiaten sind im übrigen nicht die einzigen Nicht-Weißen, die in den USA beruflichen Erfolg haben. Auch nigerianische Einwanderer, die die Elite ihres Landes repräsentieren, schneiden besser ab als weiße Amerikaner.

Der Inder Vijay Chokal-Ingam fand seinen eigenen Weg, das System der Affirmative Action auszutricksen. Als Asiate erreichte er nicht die erforderliche Punktzahl, um zum Medizinstudium zugelassen zu werden. Mit einigen kosmetischen Tricks gelang es ihm erfolgreich, sich als Afro-Amerikaner auszugeben – und erhielt den Studienplatz.

Asiaten demonstrieren vor dem Obersten Gerichtshof gegen Rassenquoten Foto: picture alliance / AP Photo
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