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Gastbeitrag: Muslime müssen sich von Scharia und Dschihad distanzieren

Gastbeitrag: Muslime müssen sich von Scharia und Dschihad distanzieren

Gastbeitrag: Muslime müssen sich von Scharia und Dschihad distanzieren

Moslems
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Muslime beim Gebet in Stuttgart Foto: picture alliance/dpa
Gastbeitrag
 

Muslime müssen sich von Scharia und Dschihad distanzieren

Die Zahl der islamistischen Attentate in Europa nimmt zu. Doch die islamischen Gemeinden bleiben still. Sie sehen sich als Opfer eines Generalverdachts. Wo bleibt ihr Aufschrei gegen den fundamentalistischen Islam? Eine Antwort der stellvertretenden AfD-Vorsitzenden Beatrix von Storch auf Aiman Mazyek.
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Aiman Mazyek ist Vorsitzender des Zentralrates der Muslime in Deutschland (ZMD). In einem Gastkommentar beim Tagesspiegel äußerte er sich zum Attentat in Würzburg. Solche Angriffe, so argumentiert er, sollen Zweitracht säen. Das Ziel der Attentäter sei, die Stimmung im Lande zu kippen. Die Bevölkerung in Deutschland oder Frankreich solle gespalten werden. Denn nach solchen Ereignissen würden Muslime stets unter Generalverdacht gestellt werden.

Glaubt Herr Mazyek tatsächlich, daß dies die Motive der Täter sind? Sich selbst umzubringen, um die Gesellschaft zu spalten? Um die Europäer gegen die Muslime aufzubringen?

Täter haben konkrete Vorbilder

Berlins AfD-Chefin Beatrix von Storch: Foto: dpa
Berlins AfD-Chefin Beatrix von Storch: Foto: dpa

Herr Mazyek vergißt wichtige Punkte. Die Attentäter folgen ihren islamischen Vorbildern. Sie handeln nach den Vorgaben des Dschihad, des Heiligen Krieges. Sie finden in der Scharia, in den Hadithen und in den Predigten der Imame ihre Bezugspunkte. Die Idee des Selbstmordattentats fällt nicht vom Himmel. Die Täter haben konkrete Vorbilder. Die Kultur des Dschihad wird ihnen vorgelebt. Selbst die moderaten Muslime distanzieren sich nicht davon. Hinzu kommen Aspekte individueller Rache für persönliche Schicksale.

Die Muslime stellen sich als Opfer eines Generalverdachts dar. Die Attentäter seien Ausnahmen. Das alles habe mit dem Islam nichts zu tun. Doch vergeblich sucht man eine klare Distanzierung. Wo bleiben die muslimischen Friedensdemonstrationen? Warum gehen die Muslime in Frankreich und Deutschland nach den Attentaten nicht zu Tausenden auf die Straße, um zu rufen: Nicht in unserem Namen?

In einem Punkt hat Herr Mazyek recht: „Diese Taten sind gar keine Einzeltaten.“ Das ist richtig. Es ist ein Massenphänomen. Deshalb müssen die Muslime selbst aktiv werden. Sie müssen in ihren eigenen Reihen darauf achten, daß sich der Extremismus nicht weiter verbreitet.

Wo bleiben die Distanzierungen?

Was tun die Muslime in ihren Moscheen, wenn radikalisierte Salafisten in ihren Reihen beten? Distanzieren sie sich von ihnen? Wie reagieren Muslime auf radikale Predigten ihrer Imame? Werden die Imame öffentlich kritisiert? Distanziert sich die islamische Gemeinde von diesen Imamen? Wir hören davon nichts. Warum achten so viele Muslime in Europa peinlich genau darauf, was die Islamgelehrten aus Kairo oder Saudi-Arabien predigen? Warum ist es für die Dschihadisten so einfach, die Begründung für ihre Attentate aus der Scharia und den Hadithen abzuleiten?

Ein Wort an Herr Aiman Mazyek direkt: Distanzieren Sie sich von der Scharia. Erklären Sie, daß Recht und Religion getrennt gehören und helfen Sie aktiv bei der Bekämpfung der Scharia. Erklären Sie, daß Sie unser Wertesystem auch dann anerkennen und bewahren würden, wenn die Muslime in der Mehrheit wären.

Fordern Sie die Muslime in Deutschland auf, Fundamentalisten und ihre Vorstellungen des Dschihad zu ächten. So gewinnen die moderaten Muslime an Glaubwürdigkeit und nicht durch das Beklagen der eigenen Opferrolle jedes Mal, wenn im Namen Ihrer Religion Menschen ermordet oder schwer verletzt werden.

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Beatrix von Storch ist stellvertretende Bundesvorsitzende sowie Berliner Landeschefin der AfD und ist Abgeordnete des EU-Parlaments.

Muslime beim Gebet in Stuttgart Foto: picture alliance/dpa
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