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Meinung: Bananenrepublik Fifa

Meinung: Bananenrepublik Fifa

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Blatter
Blatter
Dauer-Fifa-Präsident Joseph Blatter hat bislang alle Skandale ausgesessen Foto: picture alliance/dpa
Meinung
 

Bananenrepublik Fifa

Der internationale Fußballverband Fifa ist eine durch und durch korrupte Veranstaltung. Das ist ein offenes Geheimnis, und nicht erst seit der ins Sportmuffel-Scheichtum Qatar verschobenen WM-Ausrichtung 2022 mit ihrem absurden Finale am vierten Advent. Ein Kommentar von Michael Paulwitz.
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Der internationale Fußballverband Fifa ist eine durch und durch korrupte Veranstaltung. Das ist eines der offensten Geheimnisse der Welt, und nicht erst seit der ins Sportmuffel-Scheichtum Qatar verschobenen WM-Ausrichtung 2022 mit ihrem absurden Finale am vierten Advent.

Ein auf Gewinnmaximierung optimierter parasitärer Überbau über die nationalen Sportverbände und ihre Vereine mit verlogener Globalismus-Ideologie, bei dessen Milliardenbusiness für Sportfunktionäre mit klebrigen Fingern allzeit reichlich abfällt.

Dreister noch als die Selbstbedienungsmentalität etlicher Fifa-Fürsten ist nur die sturheile Dickfelligkeit, mit der Dauerpräsident Joseph S. Blatter Skandal um Skandal mit festgeschlossenen Augen auszusitzen versucht.

Kritik aus Moskau in der Sache berechtigt

Der Zeitpunkt der Verhaftung von sieben Spitzenfunktionären auf Betreiben der amerikanischen Justiz war kein Zufall, da hat Blatter schon recht. Es war ein wohlgezielter Tritt in den Hintern kurz vor der nächsten Wiederwahl-Farce des Fifa-Paten.

Die Kritik aus Moskau an der Kompetenzüberschreitung der amerikanischen Strafermittler ist zwar interessegeleitet – ein genauerer Blick auf die Umstände der WM-Vergabe nach Rußland dürfte nicht nur Blatter ungelegen sein –, in der Sache aber durchaus berechtigt. Das Auslieferungsbegehren gegen die inkriminierten Fifa-Funktionäre erfolgte auf der pikanten, aber fragwürdigen Grundlage eines Anti-Mafia-Gesetzes, das nur zur Verfolgung von auf US-Boden begangenen Straftaten legitimiert.

Die Fifa, die den WM-Ausrichterländern regelmäßig nach Besatzerart ihre Geldakkumulationsmaschine überzustülpen pflegt, wäre allerdings die letzte Institution, die sich über imperialistisches Gebaren anderer beschweren dürfte. Zudem: Was den Fifa-Funktionären vorgeworfen wird, ist nicht nur nach amerikanischem Rechtsverständnis anrüchig und strafbar, sondern auch nach hiesigen Wertvorstellungen.

Blamage für die Komplizen

Der übergriffige Vorstoß der US-Justiz ist somit nicht zuletzt eine Blamage für die Komplizen des Systems Fifa:

  • Für die europäischen Spitzenklubs und ihren Verbandsboss Karl-Heinz Rummenigge, die sich vom Blatterschen Globalismus-Zirkus mit 208 Mitgliedsverbänden, von denen die wenigsten am Fußball mehr als das damit verbundene große Geld interessieren dürfte, ein ums andere Mal vorführen lassen.
  • Für den nur auf dem Papier mächtigen europäischen Fußballverband UEFA, dessen selbst unter Korruptions- und Klüngelverdacht stehender Chef Michel Platini sich freiwillig die Hände gefesselt hat.
  • Für all die europäischen und internationalen Spitzenpolitiker, die sich im Talmi-Glanz von „Respekt“-, Multikulti- und „Antirassismus“-Sprüchen allzeit gern mit Blatter & Co. den Kameras präsentierten, ohne genau hinzuschauen, was hinter der dürftigen Eine-Welt-Ideologie-Fassade so abgeht.
  • Und nicht zuletzt für die Schweiz, deren Justiz erst einen Anschub aus Amerika brauchte, um dem Blatter-Imperium mal auf die Pelle zu rücken.

Hätten sie nicht alle die Bananenrepublik Fifa all die Jahre ungestört gewähren lassen, stünden sie jetzt nicht selbst wie Figuren aus Bananenrepubliken da.

Dauer-Fifa-Präsident Joseph Blatter hat bislang alle Skandale ausgesessen Foto: picture alliance/dpa
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