Was für ein Spiel. 34 Millionen vor den Fernsehern, Hunderttausende auf den Straßen. Der vierte Weltmeister-Titel hat Deutschland in einen kollektiven Freudenrausch gestürzt. Schwarzrotgold an jeder Straße, Schwarzrotgold an jeder Ecke. Nach dem Sommermärchen 2006 hat diese WM eines gezeigt: Die Deutschen sind endlich wieder stolz auf ihr Land.
Daß es in diesem Jahr keine „Patriotismus-Debatte“ gab, zeigt, daß die politische Linke mit ihrem schlecht gelaunten Geraune von „Nationalismus und Rassismus“ durch feiernde Fans in den Deutschlandfarben von der Begeisterung einfach weggespült wurde. Den Kampf haben sie verloren. Für immer. Da änderten auch die nörgelnden Äußerungen von Grünen, Linken und Sozialdemokraten zur WM und die tränenreichen „Deutschland verrecke!“-Ausrufe der üblichen Verdächtigen nichts mehr.
Die nationale Begeisterung wird Spuren hinterlassen
Die Washington Post schrieb völlig richtig: „Als immer mehr Deutschland zu den Favoriten zählten, erfaßte ein gewisser Optimismus eine notorisch skeptische Nation. Und das explodierte heute nacht in etwas, was man sehr selten sieht seit dem Zweiten Weltkrieg: eine Welle deutschen Stolzes.“
Nun gilt es, dieses Selbstverständnis auch nach der Weltmeisterschaft zu konservieren. Schwarzrotgold ist auch nach dem Titelgewinn noch geil. Ob nun mit oder ohne Fahne am Auto oder Balkon, die Welle nationaler Begeisterung wird Spuren im Bewußtsein der Deutschen hinterlassen. Vor allem bei den Kindern und Jugendlichen, die am Sonntag gebannt auf die Bildschirme starrten.
Die kommenden Generationen werden, nicht nur wegen der WM, ein anderes Deutschlandbild haben, als die ergrauten Achtundsechziger. Das ist sicher.