Cancel-Culture: Vor Uwe Tellkamp war Thor Kunkel wie dieser noch ein gefeierter Bestsellerautor. Heute werden seine Bücher verrissen, totgeschwiegen, ja gezielt sabotiert: So sein neuer Roman „Im Garten der Eloi“, ein modernes Sittenbild des woken Milieus in den Berliner „Bionade-Ghettos“. Ein Interview.
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Viel Feind, viel Ehr. Es kommt die neue Zeit, die nichts zu tun hat mit der alten. Kunkel, Tellheim und Dagen sind Wegbereiter des neuen Deutschland, das auf den kulturellen Trümmern der untergehenden BRD aufgebaut wird. Jede Wette, die geistig-moralische Wende kommt, aber ganz anders und viel erschreckender, als spätbürgerliche Kulturfunktionäre es in ihren schlimmsten Alpträumen für möglich halten. Noch lebt die Dekadenz und entfaltet massenweise morbide Kräfte. Das ist ein krebsartiges Wuchern kurz vor dem Abgang. Der Tag der Freiheit kommt, das ist so sicher wie das Amen in der Kirche.
darf ich ausnahmsweise noch einen?
„Es ist jedem erlaubt zu sagen, was er will;
Aber es steht den Medien frei, davon Kenntnis zu nehmen oder nicht !
Sie können jede Wahrheit zum Tode verurteilen,
indem sie ihre Vermittlung an die Welt nicht übernehmen,
eine furchtbare Zensur des Schweigens,
die umso allmächtiger ist, als die Sklavenmasse der Leser – Hörer – und Seher ihr Vorhandensein gar nicht bemerkt.“
Oswald Spengler (1880 – 1936)
Ich glaube, wir sind angekommen…
Es ist nicht mehr nur das Verschweigen sondern auch die gezielte soziale Vernichtung und das finanzielle Aushungern . Im besten Deutschland aller Zeiten eine eigene dem Mainstream entgegenstehende Meinung zu haben und diese auch noch kundzutun macht einen defacto Vogelfrei !
Alle diese Untersuchungen, die gründliche Erforschung der Stasi-Strukturen, der Methoden, mit denen sie gearbeitet haben und immer noch arbeiten, all das wird in die falschen Hände geraten. Man wird diese Strukturen genauestens untersuchen – um sie dann zu übernehmen.
Man wird sie ein wenig adaptieren, damit sie zu einer freien westlichen Gesellschaft passen. Man wird die Störer auch nicht unbedingt verhaften. Es gibt feinere Möglichkeiten, jemanden unschädlich zu machen. Aber die geheimen Verbote, das Beobachten, der Argwohn, die Angst, das Isolieren und Ausgrenzen, das Brandmarken und Mundtotmachen derer, die sich nicht anpassen – das wird wiederkommen, glaubt mir. Man wird Einrichtungen schaffen, die viel effektiver arbeiten, viel feiner als die Stasi. Auch das ständige Lügen wird wiederkommen, die Desinformation, der Nebel, in dem alles seine Kontur verliert.“
Bärbel Bohley
Wenn Herr Kunkel eine randständige Figur ist, dann nicht weil mit ihm etwas nicht in Ordnung wäre, sondern weil mit dieser Gesellschaft etwas nicht in Ordnung ist. Er hat sie in seinem Roman wohl so treffend beschrieben, daß das Buch keine freundliche Aufnahme findet bei den Leuten in den Medien, die sich durch die Milieubeschreibung wahrscheinlich auf schmerzliche Weise angesprochen fühlen, wobei Selbstkritik ohnehin nicht ihre Stärke ist.
Man kann daher nur hoffen, daß es mittlerweile eine hinreichend große Gegenöffentlichkeit gibt als Forum für kritische Geister, damit Schriften wie diese ihren Weg zum Leser finden.
Denn wenn für Abweichler die Ausübung der Kunst- und Meinungsfreiheit zum halsbrecherischen Risiko wird, erstickt die Gesellschaft am selbst herangezüchteten Konformismus.
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Literarischer Dissident Thor Kunkel: Warnt vor Ende der Meinungsfreiheit Foto:: privat