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Torsi der Erinnerung

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Torsi der Erinnerung

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Vor drei Jahren berichtete dieses Blatt in einer Schwerpunktausgabe (JF 47/04) über die in ganz Deutschland beinahe alltäglichen Schändungen von Kriegerdenkmälern. Auf dem Bielefelder Johannisberg beispielsweise wurde wiederholt ein vom Krieger-Verband, der Stadt und dem Landkreis Bielefeld errichtetes Mahnmal für die Gefallenen des Ersten und des Zweiten Weltkriegs geschändet. Unbekannte sägten 2002 einem stilisierten knienden Soldaten den Kopf und die Unterarme ab. Aber auch dem wiederhergestellten Denkmal wurden von „antimilitaristischen Gruppen“, wie die Lokalpresse den Täterkreis beschrieb, Kopf und Arme abgeschlagen. Daraufhin beschloß die Bielefelder Schützengesellschaft als Eigentümer, die nachgefertigten Teile einzulagern. Vergangenen Freitag wurde der als Denkmal übrigegebliebene Torso der vom Bildhauer Emil Cauer 1922 geschaffenen Skulptur „Verwundete Krieger“ erneut entehrt, indem man ihn mit grellrosa Farbe besudelte. Die gleiche Farbe findet sich seitdem auch auf dem „Gumbinner Elch“ im Bielefelder Bürgerpark. Dieser wurde als Symbol für die von der Stadt Bielefeld seit 1954 gepflegte Patenschaft zu Heimatvertriebenen aus der ostpreußischen Stadt aufgestellt. Scheinbar sind nun die Vertriebenen als zweite angefeindete Gruppe neben den Weltkriegsgefallenen ins Visier linksextremistischer Täter geraten. Eine öffentliche Empörung blieb bisher aus, wie schon 2002 führen die Ermittlungen der Polizei ins Leere. Vielleicht werden die Verantwortlichen auch diesmal dazu übergehen, Schändungen und Beschädigungen als normative Kraft des Faktischen hinzunehmen.

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