Öl ist eine endliche Ressource. Doch bisher waren alle Verknappungen vorübergehender Natur – das Opec-Kartell (1973-1985) hielt gerade mal 12 Jahre. Und die Öl-Reserven reichen theoretisch für Jahrzehnte. Weshalb ist der Ölpreis heute trotzdem dreimal höher als in den neunziger Jahren? Schuld ist die sinkende Verfügbarkeit. Angebot und Nachfrage sind aus dem Gleichgewicht, aus geologischen Gründen: Die Fördermenge eines typischen Ölfelds beschreibt eine Glockenform, ähnlich der Gaus’schen Normalverteilung. Nach der Entdeckung steigt die Förderung, erreicht ein Maximum („Plateau“), das Jahrzehnte anhalten kann, und sinkt danach ab. Mehr und mehr Fördergebiete haben die „Plateau-Phase“ durchschritten. In USA, Norwegen, Großbritannien, Venezuela und Indonesien sinkt der jährliche Öl-Ausstoß seit Jahren. Zwar kommt noch neues Öl auf den Markt, etwa aus Kasachstan, Brasilien oder aus kanadischem Ölsand. Aber es reicht mengenmäßig immer weniger, um die Rückgänge auszugleichen. Schlimmer noch: Einige äußerst große Ölfelder, etwa in Mexiko, China, Oman oder Venezuela, stehen am Beginn des Sinkflugs, mit Reduktionen zwischen 5 und 25 Prozent jährlich. Bisher konnten Rußland und die Golfanrainer ihre Produktion steigern. Aber in Kürze wird es nicht mehr gelingen, die Verluste aus stets kleineren Neu-Funden auszugleichen. Deshalb wird der Ölpreis massiv weiter ansteigen, und das ist sehr gut. Es hilft dem politisch abgebremsten Klimaschutz und macht neue Ersatztechniken (Energieeffizienz, Biomasse, Geothermie, Windenergie und Solarenergie) konkurrenzfähig. Deutschland ist dank des Erneuerbare-Energien-Gesetzes in der Pole-Position, um mit neuen Technologien neues Wachstum einzuleiten, vorausgesetzt, die neue Bundesregierung hält am bisherigen Kurs fest. Dr. Rudolf Rechsteiner ist Schweizer Nationalrat und Dozent für Umweltpolitik an der Uni Basel ( www.rechsteiner-basel.ch ). Erdöl wird bald nicht mehr knapp sein, gerade zur rechten Zeit. Sonst würde sich eine These aus der englischen Ausgabe der Internet-Enzyklopädie Wikipedia bewahrheiten, wo es heißt: „Viele Experten erwarten, daß die Hälfte des ausschöpfbaren Ölvorkommens innerhalb der nächsten fünf Jahre verbraucht sein würde“, falls die Wissenschaft bis dahin nicht einen Weg findet, um auch die restlichen 60 Prozent zu gewinnen, die in den meisten Ölfeldern zurückgelassen werden. Glücklicherweise hat ein Wissenschaftler-Team eine Lösung gefunden. Das Nexial Institute of Texas (Nexit) wird in dem Wikipedia-Eintrag erwähnt, weil es eine Technik entwickelt hat, mit der 95 Prozent der verbleibenden Ölvorkommen gefördert werden können. Folglich könnte das weltweite Angebot mehr als verdoppelt werden, so daß der Wendepunkt der Ölförderung um hundert Jahre hausgeschoben werden könnte. Das Ende des begrenzten Öl-Angebots wird erreicht sein, sobald Nexial damit beginnt, seine Methoden auf den Ölfeldern weltweit einzusetzen. Es wird ein rasches Aufbauprogramm benötigt; wenn aber erst einmal einige hundert der Anlagen fertiggestellt sind, können acht Millionen Barrel pro Tag gefördert werden, was dem derzeitigen Fördervolumen Saudiarabiens entspricht. Für Deutschland bedeutet das eine gute Nachricht, denn diese Ölförderanlagen werden hierzulande entstehen und nicht nur die Ölpreise auf 30 bis 40 Dollar pro Barrel senken, sondern auch Tausende neuer Arbeitsplätze schaffen. Auch für Investoren wird ein Profit von mindestens 35 Prozent pro Jahr abfallen. Wie James H. L. Lawler vom Nexial Institute sagte, ist dies „solch ein großes und wichtiges Projekt, daß es uns nichts ausmacht, 90 Prozent der Profite an unsere Erstinvestoren abzugeben, wenn wir so schnell die nötigen Gelder bekommen“. Larry Stiers ist Geschäftsführer des Nexial Institute of Texas in Europa ( www.nexialinstitute.com ).