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Faktor Schill

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Umfragen sagen für Sonntag einen Sieg von Hamburgs Erstem Bürgermeister Ole von Beust bei den Bürgerschaftswahlen voraus. Doch da viele noch unentschieden sind, kann es Überraschungen geben – eine absolute CDU-Mehrheit ist keineswegs sicher. Sollte es die FDP wieder ins Parlament schaffen, könnte von Beust wie bisher weitermachen. Mehr Chancen scheint die – um vier Prozent gehandelte – Pro DM/Schill-Partei zu haben, denn „Protestwähler“ scheuen sich oftmals, den Demoskopen zu offenbaren, daß sie für eine mediale Persona non grata wie Ex-Innensenator Ronald Schill stimmen wollen. Außerdem sind die kleinen Hamburger Erfolge in Sachen innere Sicherheit mit dem Namen Schill verbunden – und ohne den früheren Amtsrichter wäre von Beust 2001 nicht ins Amt gekommen, sondern mit 26,2 Prozent bestenfalls Juniorpartner in einer Großen Koalition geworden. Doch zieht Schill wieder ein, dann braucht die CDU einen Regierungspartner – und nicht nur die Postenarithmetik läßt vermuten, daß dies dann nicht die SPD, sondern die einstmals „alternativen“ Grünen sein werden. Denn wenn inzwischen selbst CSU-Chef Edmund Stoiber über Schwarz-Grün fabuliert, spricht nichts mehr gegen dieses Experiment im „weltoffenen“ Hamburg. Auch die Wahlbeteiligung kann entscheidend sein, denn viele, die einst SPD gewählt und nun wegen Praxisgebühr & Co. „denen in Berlin“ einen „Denkzettel“ geben wollen, werden wohl eher zu Hause bleiben, als eine CDU zu wählen, mit der es garantiert „noch dicker“ kommt.

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