Die Zahl der Arbeitslosen steigt. Inzwischen sind selbst viele hochqualifizierte Akademiker ohne Aussicht auf eine Stelle. Die Bundesanstalt für Arbeit (BA) reagiert darauf, indem sie versucht, noch mehr Bürokratie einzuführen, und so den privaten Arbeitsvermittlern wie Monster, Stepstone oder Jobscout24 den Markt abgräbt. Statt dessen sollen nun ihre ineffizienten Personalserviceagenturen Arbeitskräfte vermitteln. BA-Chef Florian Gerster wird sich gedacht haben, daß er eine so verfehlte Politik nur „gut verkaufen“ muß. Deswegen hat er eine besondere PR-Agentur engagiert: Wirtschaft Medien Politik (WMP). Die Firma erhält für ihre Dienste 1,3 Millionen Euro – verteilt auf das laufende und das kommende Jahr. Dafür steht Bernd Schiphorst der Bundesanstalt zwei Tage in der Woche zur Verfügung. Schiphorst sagt gegenüber dem Managermagazin, er glaube, das Geld wert zu sein. Man muß kein Marxist sein, um jemandem zu widersprechen, der sagt, seine tägliche Arbeitsleistung sei rund 7.700 Euro wert. Bei der BA schreibt man Generosität groß: Erst letztes Jahr wurde der 61jährige Bernhard Jagoda (CDU) mit 9.600 Euro Pension in den Ruhestand geschickt. Dafür kam der SPD-Genosse Florian Gerster, der mit 250.000 Euro Jahresgehalt 30.000 Euro mehr als der Bundeskanzler verdient. Dies Salär erhält Gerster sogar dann, wenn er vorzeitig entlassen wird. Seine Bezüge sind bis ins Jahr 2007 festgeschrieben. Kein Wunder, daß die BA bei ihren „Kunden“ künftig nicht mehr so entgegenkommend sein kann.
- Gesellschaft