MOSKAU. Rußlands Präsident Wladimir Putin hat zum Abschluß eines großangelegten Marinemanövers eine umfassende Reform der russischen Seestreitkräfte angekündigt. Ziel sei es, „Schlagkraft und Kampfmöglichkeiten enorm“ zu steigern, wie der Kremlchef mitteilte.
Bereits bis Jahresende sollen zwei Marineinfanteriebrigaden in Divisionen umgewandelt werden, drei weitere sollen zeitnah folgen. „Dadurch steigen Schlagkraft und Kampfmöglichkeiten der Flotte enorm“, betonte Putin.
An dem fünftägigen Manöver, das am Sonntag – dem russischen „Tag der Marinestreitkräfte“ – endete, nahmen laut offiziellen Angaben über 150 Kriegs- und Versorgungsschiffe, 120 Fluggeräte sowie mehr als 15.000 Soldaten teil. Die Übungen fanden parallel in der Ostsee, dem Arktischen Ozean, dem Pazifik und dem Kaspischen Meer statt. Laut Moskau diente das Manöver der Abwehr eines großangelegten Seeangriffs.
Putin zeigt sich trotz Ukraine-Verlusten stolz
Hintergrund der Reformankündigung ist nicht zuletzt der massive Substanzverlust der russischen Schwarzmeerflotte im Ukraine-Krieg. Diese hat unter anderem den Raketenkreuzer Moskwa verloren – das frühere Flaggschiff. Zuletzt kam Anfang Juli auch Flottenvizechef Michail Gudkow bei einem ukrainischen Raketenangriff ums Leben.
Dennoch betonte Putin in einer Videobotschaft: Die Flotte sei „Stolz und Errungenschaft des Vaterlands“. Die traditionelle Parade zum Marinetag fiel aus Sicherheitsgründen aus, das Manöver wurde hingegen wie geplant durchgeführt. „Es ist richtig, daß wir den Feiertag in Gefechts- und Arbeitsatmosphäre verbringen“, sagte der Präsident. Beobachtet wurde die Übung größtenteils aus der Admiralität in Sankt Petersburg – per Videoübertragung.
Parallel zu den russischen Aktivitäten hatte auch das westliche Militärbündnis Nato im Juni das Flottenmanöver Baltops 2025 abgehalten. An der Übung beteiligten sich rund 50 Schiffe und etwa 9.000 Soldaten. Moskau wirft dem Bündnis weiterhin vor, die russische Sicherheit zu gefährden. (rr)