DRESDEN. Der ehemalige sächsische FDP-Landesparteichef Holger Zastrow hat seine Partei verlassen. Der 55jährige begründete das am Dienstag in Dresden mit der Bundespolitik der Liberalen. Seine Partei sei „Teil der vermutlich schlechtesten Regierung in der Geschichte der Bundesrepublik“.
Ich habe heute nach 30 Jahren die #FDP verlassen. Die Entscheidung fiel mir nicht leicht und ist für mich hochemotional. Aber es geht nicht mehr. Die Rede des Bundesvorsitzenden bei der #Bauerndemo gestern war der letzte Tropfen. Das ist es aber nicht allein. Siehe Anhang. pic.twitter.com/62kjqUFZWC
— Holger Zastrow (@HolgerZastrow) January 16, 2024
Einen Tag zuvor postete er auf der Plattform Facebook ein Foto eines Traktors, samt einem Transparent mit der Aufschrift: „Die Ampel muß weg“. Er kommentierte das mit den Worten: „FDP, du hast dich verrannt, bitte kehre um!“
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Zugleich betonte Zastrow am Dienstag, weiterhin politisch aktiv bleiben zu wollen. Den Eintritt in eine andere Partei schloß er aus, vielmehr wolle er eine „Sammlungsbewegung“ starten. Bereits in der kommenden Woche sollen diesbezüglich weitere Informationen folgen.
Die Bundes-FDP mit Kritik am „sächsischen Weg“
Immer wieder eckte Zastrow in der Vergangenheit an. Er monierte Fahrradstreifen in Dresden, bezeichnete die städtische Verkehrspolitik als gescheitert und betonte, daß er in einigen Bereichen nur mit der AfD Mehrheiten bekommen könnte. Damit machte er sich nicht nur Freunde – die Bundes-FDP kritisierte bereits den „sächsischen Weg“ der Liberalen im Freistaat.
Mit Zastrow verläßt ein echtes FDP-Urgestein die Partei. 1993 trat er in die Partei ein und stieg schnell auf in der Hierarchie. Zwischen 2004 und 2014 war er Vorsitzender der Parteifraktion im sächsischen Landtag, zwischen 2011 und 2013 war er stellvertretender Bundesvorsitzender. (st)