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Marsch für das Leben: „Mein Leben ist ein Geschenk meiner Mutter und ich danke ihr dafür.“

Marsch für das Leben: „Mein Leben ist ein Geschenk meiner Mutter und ich danke ihr dafür.“

Marsch für das Leben: „Mein Leben ist ein Geschenk meiner Mutter und ich danke ihr dafür.“

Abtreibungsgegner ziehen für das Leben durch Berlin
Abtreibungsgegner ziehen für das Leben durch Berlin
Der Marsch für das Leben 2023 zieht durch Berlin
Marsch für das Leben
 

„Mein Leben ist ein Geschenk meiner Mutter und ich danke ihr dafür.“

Erstmals marschieren Menschen in Berlin und Köln für das Lebensrecht Ungeborener. Die Demonstration in Berlin verläuft dabei weitgehend friedlich. In Köln setzt die Polizei Schlagstöcke gegen linke Abtreibungsbefürworter ein, die den Marsch blockieren.
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BERLIN/KÖLN. Zum 19. Mal demonstrieren Abtreibungsgegner aus ganz Deutschland in Berlin für den unbedingten Lebensschutz. Erstmals findet diese Veranstaltung parallel dazu auch in Köln statt. Zum „Marsch für das Leben“ hat der Bundesverband Lebensrecht aufgerufen, in dem 15 Organisationen vertreten sind. 2.000 Demonstranten versammelten sich am Brandenburger Tor unter dem Motto „Einzigartig. Leben wagen“. 7.000 Teilnehmer erwarteten die Veranstalter. Doch seit Tagen agitierten Linksextremisten gegen die Veranstaltungen, hatten Gegendemonstrationen und Störaktionen angekündigt.

„Ich wünsche mir gute Stimmung, interessante Redebeiträge und so viele Teilnehmer, daß das auch der letzte Mensch merkt, daß man da hin muß“, sagt Alexandra Maria Linder, Organisatorin des Marsch für das Leben, gegenüber der JUNGEN FREIHEIT vor Demonstrationsbeginn. Sie wünscht sich 5.000 Teilnehmer in Berlin und 2.000 in Köln, „alles darüber wäre noch schöner“.

Bei strahlendem Sonnenschein füllt sich mittags der Platz des 18. März am Brandenburg Tor mit Blick auf die Siegessäule. Die vollmundig angekündigten Störaktionen der Linksextremisten sind unhörbar. Das liegt zum einen an den weiträumigen Absperrungen der Polizei und zum anderen daran, daß um diese Uhrzeit nur hundert Gegendemonstranten hinter den Absperrgittern stehen.

„Eine Abtreibung schädigt zwischenmenschliche Beziehungen.“

Jürgen Lamowski
Jürgen Lamowski, Schlosser

Am Rand des Platzes sind Zelte aufgebaut. Verschiedene Lebensrechtsorganisationen bieten Infomaterial an wie Christdemokraten für das Leben oder Ärzte für das Leben. Die Veranstalter haben Plakate zurechtgezimmert und den Teilnehmern zur Verfügung gestellt. „Ich habe mir das mit dem Motto ‚Lebensrecht für alle Mädchen‘ ausgesucht“, sagt Jürgen Lamowski (66), Schlosser aus einem Dorf bei Leipzig. „Es ist doch grauenvoll, daß in Indien oder China vor allem Mädchen abgetrieben werden“.

Auf der großen Bühne spricht der Direktor der Organisation „Schreeuw om Leven“ (Schrei nach Leben) Arthur Alderliesten: „Um Abtreibungen und Aktive Sterbehilfe gibt es sowohl in den Niederlanden als auch in Deutschland immer weitreichendere Gesetze, die die Menschenwürde mit Füßen treten“. Dann sagt er weiter: „Eine Abtreibung schädigt zwischenmenschliche Beziehungen.“ „Laßt uns für die europaweite Pro-Life-Bewegung gemeinsam Verantwortung übernehmen. Ermutigen und erbauen wir uns gegenseitig und setzen wir uns gemeinsam für ein humanes Europa ein, das Hoffnung für Mutter und Kind gibt.“ Die Zuhörer klatschen.

Anschließend erzählt aus seinem persönlichen Leben der deutsche Rechtsanwalt Thomas Schulte, daß er nicht zu seiner schwangeren Freundin stand und sie abgetrieben hat. Dabei hatte sie noch versucht für die Beziehung und das Kind zu kämpfen. Nach der Abtreibung hat sich das Paar getrennt, daraufhin fiel Schulte in Depressionen.

Gegenaggressionen würden zeigen, daß man einen Nerv treffe

Und während noch auf der Bühne die Reden gehalten werden, setzten sich die Linksextremisten vom hinter dem Brandenburger Tor liegenden Pariser Platz ab. Sie wollen den „Marsch für das Leben zum Desaster machen“. Im Internet haben sie zuvor dazu aufgerufen: „Keine Bühne für die transfeindlichen und antifeministischen Fundis!“.

Das queer-feministische Bündnis „What the Fuck!?“ nannte den alljährlichen Marsch, der seit 2002 stattfindet, eine Veranstaltung von christlich-fundamentalistischen Gläubigen, Extremen Rechten und anderen reaktionären Kräften. Hinter ihren „familienfreundlichen“ Parolen stecke eine zutiefst antifeministische, queerfeindliche und autoritäre Ideologie. Unter bürgerlichen Deckmänteln organisierten sie nach rechts weit offenen Veranstaltungen. So oder so ähnlich agitiert das Bündnis übrigens schon seit 2015 gegen den Marsch. 

Um 14 Uhr startet dann der Marsch, nur einen Steinwurf von den Linksradikalen und Extremisten entfernt am Brandenburger Tor. Schon zuvor kommentierte Linder, „daß die Aggressionen da so steigen, ist das Zeichen das wir auf dem richtigen Weg sind und das richtige tun“. Singend und betend marschieren, vollkommen friedlich, die Demonstranten durch die Berliner Innenstadt. Ihr Weg wird sie über die Straßen Unter den Linden, Friedrichsstraße, Leipziger Straße, Potsdamer Platz, zurück zum Brandenburger Tor führen.

Das Leben ist ein Geschenk

Einer von ihnen ist Alex Thomas (28). Der Inder studiert in Österreich Theologie: „Ich bin das jüngste Kind von uns dreien. Meiner Mutter wurde von einer weiteren Schwangerschaft abgeraten, da sie ihre Gesundheit bedrohen würde – schon nach der zweiten gab es Probleme. Hätte sie auf die Leute gehört, wäre ich nicht hier. Mein Leben ist ein Geschenk meiner Mutter und ich danke ihr dafür. Ich bin hier, weil ich der ganzen Welt sagen möchte, daß jedes Leben wertvoll ist.“

Alex Thomas läuft beim Marsch des Lebens mit
Alex Thomas, Theologiestudent in Österreich

Etwas weiter hinten im Demonstrationszug marschiert Natalie (19). Die Schülerin sagt zur JF: „Ich habe von der Veranstaltung über meinen Kaplan gehört, er hat mir davon erzählt, wie es hier ist. Ich finde, jedes Leben gehört auf die Erde – und auch, wenn das Baby nicht ganz entwickelt ist, hat’s seinen Zweck auf der Erde. Es ist wie mit einer Pflanze, die aus dem Boden sprießt. „Mit ihren beiden Töchtern, Maria (19) und Verena (13), ist Bernadette Bug (57) beim Marsch dabei. Die Ärztin: „Ich war schon immer Pro-Life gewesen. In der Schule war das mein großes Anliegen.“

Familie Bug
Maria (19), Verena (13) und Bernadette Bug (57, ausgebildete Ärztin und Mutter von 5 Kindern) (Von links nach rechts)

Bei der Kölner Gegendemo greift die Polizei durch

Nur in versprengten kleinen Gruppen stehen die Linksextremisten und Abtreibungsbefürworter hinter Absperrgittern der Polizei. Sie bepöbeln die friedlichen Demonstranten, zeigen ihnen den Stinkefinger, pfeifen und brüllen: „Eure Kinder werden so wie wir, eure Kinder werden queer“. Darauf entgegen die Teilnehmer des Marsch für das Leben: „Unsere Kinder sind alle hier“. Völlig aggressiv kreischen die Linken: „Schnauze!“

Ebenfalls dabei ist Franziska, eine junge Mutter aus Berlin. Mit einer Hand führt sie einen Kinderwagen in dem ihre zwei Kinder, trotz des Geschreis der Linksextremisten, schlafen. In der anderen hält sie ein Schild „Danke, Papa“. Gegenüber JF erklärt die Krankenschwester, die sich während der Schwangerschaft mit Spätabtreibungen auseinandergesetzt hat und entsetzt war, wie spät abgetrieben werden darf. Dabei ist es für viele Menschen, das größte Glück, Leben weiterzugeben.

Friedlich, mit einem Vater Unser, konnte die Demonstration in Berlin beendet werden. Ganz andere Situation in Köln. Dort fand der Marsch für das Leben zum ersten Mal statt. Dort haben linke Störer den Marsch zeitweise vorn und hinten blockiert. Etwa 2.000 Menschen waren laut verschiedenen Angaben in Köln je für und gegen das Leben auf der Straße.  Die Polizei versuchte  unter Einsatz von Schlagstöcken die Blockierer auseinanderzutreiben. 

Der Marsch für das Leben 2023 zieht durch Berlin
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