BERLIN. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat angekündigt, das Rauchen im Auto im Beisein von Kindern und Schwangeren verbieten zu wollen. Die geplante Gesetzesänderung geht aus einem Referentenentwurf für die Cannabislegalisierung hervor, welche dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) vorliegt. „Durch die Ausweitung des Rauchverbotes auf geschlossene Fahrzeuge in Anwesenheit von Minderjährigen und Schwangeren wird für diese besonders vulnerable Personengruppe der erforderliche Schutz vor dem Passivrauchen gewährleistet“, begründet das Gesundheitsministerium das Vorhaben.
Die Schädlichkeit des Rauchens in kleinen Räumen wie dem Auto sei klar belegt. „Nach gesicherter Studienlage verursacht auch das Passivrauchen viele schwere Erkrankungen und Todesfälle, wie koronare Herzkrankheit, Schlaganfall, chronisch-obstruktive Lungenerkrankungen und plötzlichen Kindstod“, heißt es in dem Entwurf.
Lauterbach meldete sich auch selbst zu Wort: „Es hätte schon früher eingeführt werden müssen; gerade in Schwangerschaft und bei kleinen Kindern können bleibende Schäden entstehen“, twitterte der Gesundheitsminister am Freitag morgen. Das Verbot schließt sowohl den Tabak- und Cannabiskonsum als auch den Gebrauch von E-Zigaretten mit ein.
Kinder und Schwangere brauchen besseren Schutz in der Gesellschaft. Rauchverbot im Auto wenn sie mitfahren ist ein Muss. Es hätte schon früher eingeführt werden müssen; gerade in Schwangerschaft und bei kleinen Kindern können bleibende Schäden entstehen https://t.co/iKoGeAywtZ
— Prof. Karl Lauterbach (@Karl_Lauterbach) July 7, 2023
Die Debatte um das Rauchverbot in Autos ist nicht neu. Kritiker setzten sich jedoch mit dem Einwand der Nichtumsetzbarkeit der Kontrollen durch. Der Referentenentwurf soll nun mit den betroffenen Verbänden besprochen werden, weshalb noch Änderungen möglich sind, bevor dieser dem Bundeskabinett vorgelegt wird. (JF)