BERLIN. Die Bundesregierung sorgt sich offenbar über den Zustand des Zivilschutzes in Deutschland. Vertreter der zuständigen Ministerien hätten daher eine Überprüfung vereinbart, ob der Zivilschutz auf aktuelle Bedrohungen vorbereitet sei, sagte der Präsident des Bundesamtes für Bevölkerungs- und Zivilschutz, Christoph Unger, der Saarbrücker Zeitung.
Dabei gehe es vor allem um militärische Bedrohungen von außen. „Es fehlt die hinreichende Zivilverteidigungsfähigkeit mit vielen Facetten“, beklagte Unger. Durch das Verhalten Rußlands in der Ukraine-Krise sowie die Bedrohung durch ballistische Raketen aus dem Nahen Osten habe sich eine neue Lage entwickelt. Sowie die Bundeswehr ihre sicherheitspolitischen Richtlinien diesen Veränderungen anpasse, müsse dies auch der Zivilschutz tun.
Nicht ausreichend auf militärische Bedrohung vorbereitet
Ein Problem sei beispielsweise der Erhalt der Arbeitsfähigkeit der Bundesregierung bei einem Angriff auf Deutschland. Für die Bewältigung ziviler Katastrophen sei in der Vergangenheit laut dem Präsident des Bundesamts viel getan worden. „Für den Fall einer Bedrohung von außen sieht das schlechter aus“, warnte Unger. Auch müsse die Bevölkerung besser darüber informiert werden, wie sie sich im Falle eine Alarmierung verhalten solle.
Nach dem Ende des Kalten Kriegs galten Teile des Zivilschutzes als verzichtbar. So waren Bunker geschlossen, Sirenen abgebaut und Notvorräte aufgelöst worden. (krk)