Was haben schlechte Verlierer gemein? Es wird wütend mit dem Fuß aufgestampft, mit dem Finger auf andere gezeigt, schlimmstenfalls zugeschlagen. Letzteres tat SPD-Generalsekretärin Yasmin Fahimi nun in der FAZ. Nicht mit der Hand. Aber verbal keilte sie, wie eine vom Bienlein gestochene Stute gegen die Alternative für Deutschland (AfD). Deren EU-Einzug und die Eroberung dreier Landesparlamente ließen ihr offenbar den Kamm schwellen.
Wie sonst sollte eine so kluge Frau wie Fahimi, die Chemie studierte und seit ihrem Abschluß beinahe jedes Monatssalär von Gewerkschaftsbossen bezog, bevor sie Parteikarriere machte, sich hinreißen lassen, quasi faktenneutral dem politischen Gegner „Homophobie“ (eine homosexuelle Vereinigung innerhalb der AfD hat sich erst gegründet), „Fremdenfeindlichkeit“ (die AfD forderte Arbeitsrecht für Asylanten) oder Rechtspopulismus (was immer das sein mag) vorzuwerfen und quasi zu einer Volksfront gegen eine demokratische Partei aufzurufen.
Denunziation und Diffamierung
Das ist SED- oder KPD-Niveau. Denunziation und Diffamierung. Nun, es ist Aufgabe von Generalsekretären aller Parteien, Themen zuzuspitzen. Wenn man sich dabei aber lächerlich macht – oder wie Cicero sinngemäß über Fahimi schreibt – dem Gegner mit haltlosen Vorwürfen die Märtyrerrolle und Wählerschaften geradezu aufdrängelt, darf die Frage erlaubt sein, ob SPD-Chef Gabriel weiß, was Frau Fahimi für seine Partei noch bedeuten kann. Schlimmstenfalls.
Aber die SPD hatte in den vergangenen Jahren sowieso wenig Fortüne mit weiblichem Führungspersonal: Heide Simonis jammerte nach ihrer Abwahl in Schleswig Holstein: „Was wird nun aus mir…?“, Andrea Ypsilanti aus Hessen steht in der deutschen Politik-Geschichte schlicht für Wortbruch: „Keine Koalition mit der Linken“, Andrea Nahles fühlte sich offenbar wie Pipi Langstrumpf, als sie sich im Bundestag und in Deutschland zum Clown machte, laut und falsch losträllerte. Yasmin Fahimi ist auf dem besten Weg sich einzureihen. Der Anfang ist gemacht.