WELLINGTON. Kim Dotcom hat angekündigt, in die Politik zu wechseln. Der in Deutschland geborene Internetunternehmer will an der neuseeländischen Parlamentswahl 2014 teilnahmen.
Dotcom plant zu diesem Zweck die Gründung einer politischen Partei. Diese dürfte sich thematisch vor allem mit Internetthemen befassen. So teilte er über Twitter mit: „Nach der Wahl von 2014 werde ich den Neuseeländern ein neues Unterwasserkabel und faire Internetpreise besorgen und Datendrosselungen beenden.“ Neue Parteien wie die Piraten oder die australische Wikileaks-Partei von Julian Assange zeigen, daß diese Themen in der westlichen Welt Zuspruch finden.
Dotcom, der in Kiel geboren wurde, hat bislang keine politischen Ambitionen gezeigt. Vielmehr ist er als Unternehmer und Unterhalter aufgetreten. Nun aber hat er die Geschäftsführung seiner Firma Mega.com abgegeben, um sich neben seinem Auslieferungsverfahren an die USA seinen politischen Plänen widmen zu können.
Dotcom hat seit Jahren Schwierigkeiten mit US-Justizbehörden (JF 4/13). Der Grund: Seine frühere Internetseite Megaupload soll Nutzern dazu gedient haben, gegen das Urheberrecht zu verstoßen. Dotcom fühlt sich verfolgt von Lobbyisten der US-Filmindustrie. Anfang 2012 waren Dotcom und mehrere seiner Geschäftspartner auf Antrag von US-Behörden festgenommen worden. Ein Großaufgebot der Polizei hatte sein Anwesen gestürmt. Seine Konten waren eingefroren worden. Erst nach mehreren Tagen war er auf Kaution freigekommen. Der neuseeländische Premierminister hatte sich später für die Razzia entschuldigt. Seitdem kämpft Dotcom gegen die Auslieferung an die USA, wo der 39jährige angeklagt werden soll. (rg)