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Familienpolitik: Erneut Massenproteste in Paris

Familienpolitik: Erneut Massenproteste in Paris

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Familienpolitik
 

Erneut Massenproteste in Paris

Wenige Wochen nach der vom Parlament beschlossenen Einführung der Homo-Ehe haben in Paris am Sonntag erneut mehrere Hunderttausend Menschen für eine konservative Familienpolitik demonstriert. Die Organisatoren sprachen von mehr als einer Millionen Teilnehmern. Die Initiatorin der Massenproteste, Frigide Barjot, sagte ihre Teilnahme ab. Die „Zeit der Demonstrationen“ sei vorbei.
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Demonstranten in Paris…
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…und auf dem Weg zur zentralen Kundgebung. Fotos: La Manif Pour Tous/Facebook

PARIS. Wenige Wochen nach der vom Parlament beschlossenen Einführung der Homo-Ehe haben in Paris am Sonntag erneut mehrere Hunderttausend Menschen für eine konservative Familienpolitik demonstriert. Die Organisatoren sprachen von mehr als eine Millionen Teilnehmern. Schätzungen der Polizei, wonach sich 150.000 Personen beteiligt haben, bezeichneten die sie als „Lüge“. An dem Protestzug beteiligten sich auch Oppositionsführer Jean-François Copé von der konservativen UMP, zahlreiche Bischöfe und Vertreter von Familienverbänden.

Die Initiatorin der Massenproteste, Frigide Barjot, sagte ihre Teilnahme ab. Dem Fernsehsender BFMTV, sagte sie, die „Zeit der Demonstrationen“ sei vorbei. Auf dem Kurznachrichtendienst Twitter schrieb Barjot: „Wir brauchen eine Volksabstimmung für die Verankerung der Ehe als Vereinigung von Mann und Frau.“ Für Schwule und Lesben solle es jedoch „eheähnliche“ Lebenspartnerschaften geben.

Identitäre besetzten sozialistische Parteizentrale

Die Demonstranten forderten die sozialistische Regierung von Präsident François Hollande auf, die beschlossene Öffnung der Ehe für Homosexuelle zurückzunehmen. Politiker der UMP beklagten, die Regierung sei einer Diskussion über das Gesetz aus dem Weg gegangen. Eine Teilnehmerin kritisierte nach Angaben der konservativen Tageszeitung Le Figaro, die Kinder würden in der Schule mit der „Gender Theorie umerzogen“.

Am Rande der Proteste besetzten Mitglieder der identitären Bewegung das Dach des Hauptquartiers der sozialistischen Partei und entrollten ein Banner, auf dem der Rücktritt Hollandes gefordert wird. Die Sozialisten bezeichneten die Besetzung als einen „Anschlag auf die Demokratie“.

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Mehr Informationen

Aktion der Identitären im französischen Fernsehen

Großaufgebot der Polizei

Laut einer Umfrage haben sich 53 Prozent der Franzosen für die Ehe-Öffnung und das Adoptionsrecht für Homosexuelle ausgesprochen. Ein knappes Drittel der Befragten forderte die Rücknahme des Gesetzes. 31 Prozent glauben, die konservative Opposition werde das Gesetz nach einem Regierungswechsel wieder rückgängig machen.    

Bereits am Sonnabend hatte es in der französischen Hauptstadt vereinzelt Proteste gegen die Familienpolitik gegeben. Zumeist Jugendliche hatten dabei auch kurzfristig Straßen blockiert und Rauchbomben geworfen (Video). Die Polizei nahm 50 Personen fest und war am Sonntag mit einem Großaufgebot aufmarschiert, um Auseinandersetzungen zu verhindern.

In den vergangenen Monaten hatte es immer wieder Massenproteste gegen die Homo-Ehe mit mehr als einer Millionen Demonstranten gegeben. (ho)

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