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Bertelsmann macht Menschen klug

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Die Bertelsmann-Stiftung zeigte sich in letzter Zeit besonders umtriebig und war freundlicherweise bemüht, die Öffentlichkeit durch von ihr in Auftrag gegebene Studien zu informieren, faktisch also kostenlose Bildungsarbeit zu leisten.

Nun kann man über die Seriosität der von Bertelsmann beauftragten Institute und der präsentierten Studien streiten. Klar aber dürfte sein, daß Bertelsmann keine Studie veröffentlichen dürfte, die der Generallinie der Stiftung widerspräche. Das wäre schließlich eine schlechte Geldanlage gewesen. Und wenig geeignet, dann an die Pressekontakte zur Verbreitung weitergereicht zu werden, unter anderem an die Meldungs-Zentralstelle der dpa.

Der Publizist Manfred Kleine-Hartlage hat die Bertelsmann Stiftung nicht ohne Grund in den Kontext der „Neuen Weltordnung“ eingeordnet. Sie dürfte dabei eine jener wirtschaftsnahen Schaltstellen sein, die die Politik in Richtung Globalisierung „fit“ zu machen versuchen. Die Ziele sind dabei leicht vorstellbar, dienen sie doch primär der Ent-Nationalisierung: Ablösung der nationalstaatlichen zugunsten der Schaffung von übernationalen Großstrukturen, Festhalten an der Euro-Währungsunion, offene Grenzen mit mehr Einwanderung.

Propaganda für den Multikulturalismus

Vor einem Monat konnte sich Bertelsmann demnach mit einer bei der Prognos AG in Auftrag gegebenen Studie zum Nutzen des Euro in die Schlagzeilen bringen. Dabei war klar, daß die „Vorteile Deutschlands durch die Währungsunion“ hervorgehoben wurden. Wirtschaftswachstum und Arbeitsplätze seien schließlich dem Euro zu verdanken. Eine „Rückkehr zur D-Mark hätte für Deutschland verheerende Folgen“, wurde verlautbart. Die Einkommen der Bürger wären dadurch in Gefahr. Für das einfache Volk wurde das unter die griffige Losung gepreßt: „Mit der D-Mark wäre alles schlimmer.“

Vor wenigen Tagen legte Bertelsmann nach. Nun wurde der Fokus wieder auf die Zuwanderung gelenkt, von der sich die Stiftung erfahrungsgemäß viel verspricht. „Bertelsmann-Studie: Zuwanderer schlauer als die Deutschen“, durfte RTL titeln.

Die verdummenden Deutschen seien demnach faktisch auf den Zuzug der klugen, gut ausgebildeten Menschen aus Süd- und Außereuropa angewiesen. Dieser Ansatz unterscheidet sich – bei gleichem Fazit – von den Argumenten der Linken. Den „Grünen“ und sogenannten „Menschenrechtsorganisationen“ ist es nämlich überlassen, Zuwanderung über den Appell an Mitleid oder das moralische Gewissen zu fordern. Hier wird der Fremde als armer, hilfsbedürftiger Typus in Szene gesetzt. Reicht das nicht aus, kann dann die Schraube wahlweise noch etwas aggressiver angezogen werden, indem erklärt wird, daß der Zuwanderer ja nur deshalb arm und hilfsbedürftig sei, weil er „benachteiligt“ bzw. „diskriminiert“ wurde, faktisch also ein indirektes Opfer europäischer Arroganz sei.

Großer Einfluß im Mediengeschäft

Wirtschaftsnahe Institutionen wie die Bertelsmann-Stiftung verpacken dies anders. Einwanderung wird hier nicht aufgrund christlicher Nächstenliebe gefordert, sondern als ökonomischer Nutzen für die Einheimischen dargestellt. Sie ist faktisch eine Notwendigkeit, um den erreichten Wohlstand und ein längst morsches Sozial- und Wirtschaftssystem zu erhalten. So ist verständlich, daß Stiftungsvorstand Jörg Dräger von einer nötigen „Nettozuwanderung von 400.000 Menschen im Jahr“ spricht. Das übertrifft fast noch die einstigen Forderungen der Einwanderungslobby „Pro Asyl“, die 1990 „das größte Wohnungsbeschaffungsprogramm aller Zeiten“ propagierte. Jährlich sollten demnach damals 250.000 Wohnungen für Flüchtlinge in Deutschland gebaut werden, und diese Zahl sollte im Falle eines Golfkriegs sogar einfach mal verdoppelt werden.

Sollte Drägers Wunsch aber Wirklichkeit werden, und sollten wirklich plötzlich nur gutausgebildete Leute nach Deutschland kommen, also nicht nur Sozialhilfeempfänger, wäre dies wahrlich ein Akt von grenzenlosem Chauvinismus. Ein solcher Abzug von Fachkräften würde nämlich die wirtschaftliche Lage in den Herkunftsländern drastisch verschlechtern, da dort dann an jeder Ecke Ingenieure, Ärzte oder versierte Handwerker fehlen würden.

Die Bertelsmann-Stiftung wurde 1977 durch den Großunternehmer Reinhard Mohn gegründet. Sie verfügt über einen stolzen Jahresetat von ca. 60 Millionen Euro und beschäftigt heute über 300 Mitarbeiter. Kritiker merkten an, daß zur Verbreitung der Stiftungsbotschaften auch die zum Bertelsmann-Konzern gehörenden Fernsehsender RTL und VOX sowie die zu „Gruner & Jahr“ gehörenden Publikationen genutzt würden (Stern, Capital). Zudem gäbe es eine große Beteiligung Bertelsmanns am Magazin Der Spiegel.

Die Einflüsterer aus dem Hintergrund

Manfred Kleine-Hartlage hat in seiner Schrift „Neue Weltordnung“ darauf hingewiesen, daß die Stiftung zum „Sachverständigenrat deutscher Stiftungen für Integration und Migration“ gehört. Unter anderem neben der Volkswagenstiftung, der Freudenberg Stiftung, der Körber-Stiftung und der Vodafone-Stiftung. Er kommt über dieses nach eigener Diktion „unabhängige und gemeinnützige Beobachtungs-, Bewertungs- und Beratungsgremium“ zu dem Schluß: „Mit anderen Worten: Hier werden politische Strategien entwickelt und den Entscheidungsträgern sozusagen schlüsselfertig übergeben. In gewisser Hinsicht wird damit zweifellos eine Marktlücke gefüllt: Woher sollen Politiker sonst wissen, was sie wollen sollen?“ Hier würden also „mit dem Anspruch auf wissenschaftliche Objektivität die Grundlinien deutscher Einwanderungspolitik“ entworfen. Und letztlich dienen dieser politischen Handlungsanleitung auch die zahlreichen in die Öffentlichkeit geworfenen Studien aus jenem Umfeld.

Bevor es vergessen wird: Die Bertelsmann-Stiftung hat sich unlängst auch klar zur Europäischen Union positioniert. Das Ergebnis überrascht nun wirklich nicht: Sie „will sich angesichts wachsender Euro- und Europa-Skepsis stärker für die Idee der ‘Vereinigten Staaten von Europa’ einsetzen.“

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