NIKOSIA. Das Parlament von Zypern hat eine Zwangsabgabe auf Sparvermögen abgelehnt. Von den 56 Abgeordneten stimmten 36 Abgeordnete mit Nein, die restlichen enthielten sich ihre Stimme. Nicht ein Abgeordneter stimmte für die Maßnahme, die als Bedingung galt, um am Euro-Rettungspaket beteiligt zu werden. Zypern wird nun verstärkt bei Rußland um Unterstützung bitten.
Vorausgegangen war der Entscheidung eine scharfe Parlamentsdebatte, in der vor allem der deutschen Regierung Erpressung vorgeworfen wurde. „Alle Parteien des deutschen Parlaments haben sich sehr beleidigend über uns geäußert“, kritisierte laut Spiegel-Online ein Abgeordneter der Europapartei. „Sie haben gesagt, bei uns würde Geldwäsche stattfinden – als ob das nicht auch in ihrem Land passieren würde.“
„Wir sagen Nein. Und wir sagen Nein für unsere Kinder und Enkel. Vor uns steht nun ein Leidensweg, aber wir werden es schaffen“, sagte der Chef der Zentrumspartei (Diko), Marios Karogian, wie die Zeit berichtet. Ein Abgeordneter der Grünen warnte vor „einer neuen Fremdherrschaft am Horizont“ und einem Plan, „der Zyperns Wirtschaft zerstören und uns zu Sklaven machen wird“. (FA)