BERLIN. In der Türkei sind mehrere deutsche Soldaten angegriffen und bedroht worden. Die fünf zum Patriot-Kontingent der Bundeswehr gehörenden Soldaten hatten am Dienstagnachmittag in Zivil ein Geschäft in der südtürkischen Stadt Iskenderun nahe der syrischen Grenze verlassen, als sie von einer etwa 40köpfigen Gruppe Türken bedrängt und attackiert wurden.
Laut dem Einsatzkommando der Bundeswehr wurde einem der Soldaten bei dem Angriff ein Sack über den Kopf gezogen, in dem sich weißes Pulver oder Puder befand. Die Soldaten konnten in umliegende Geschäfte flüchten. Türkische Sicherheitskräfte, die die deutschen Einsatzkräfte begleitet hatten, konnten durch ein unmittelbares Eingreifen eine Eskalation verhindern, teilte die Bundeswehr mit. Die Soldaten blieben unverletzt.
Die Bundeswehr ist seit dem 20. Januar mit mehr als 240 Soldaten in der Türkei im Einsatz. Mit dem Flugabwehrsystem vom Typ Patriot soll sie den Nato-Bündnispartner vor möglichen Angriffen aus dem benachbarten Syrien schützen. Die Mission war Mitte Dezember vom Bundestag beschlossen worden. Deutschland stellt gemeinsam mit den Niederlanden und den Vereinigten Staaten zwei Patriot-Staffeln und bis zu 400 Soldaten. (krk)