PARIS. In der Silvesternacht haben randalierende Jugendliche in Frankreich fast 1.200 Autos angezündet. Der Schwerpunkt der Ausschreitungen lag dabei in den Einwanderervierteln der größeren Städte. Zudem kam es in Straßburg und Mühlhausen zu direkten Zusammenstößen zwischen Randalierern und der Polizei, berichtete die Nachrichtenagentur APA.
Die Zahl der in Brand gesetzten Autos ist dabei im Vergleich zum Vorjahr nach Angaben von Innenminister Manuel Valls leicht gestiegen. Genaue Zahlen für den Jahreswechsel 2011/12 hatte das damals von der bürgerlichen UMP geführte Ministerium nicht bekannt gegeben, um damit nicht Rivalitäten zwischen Jugendgangs weiter anzuheizen. Die UMP hat die Veröffentlichungspolitik der Sozialisten inzwischen kritisiert. „Wir wissen, daß einzelne Viertel miteinander konkurrieren“, sagte der nationale Sekretär für Sicherheitsfragen der UMP, Bruno Beschizza, dem Sender iTeleTV.
Brandanschläge haben Tradition
In Frankreich war es in der Vergangenheit immer wieder zu Brandanschlägen auf Autos gekommen, die im Jahr 2005 ihren Höhepunkt erreichten. Damals setzten mehrheitlich arabischstämmige Jugendlicher in den als Banlieues bezeichneten Einwandervierteln in knapp drei Wochen über 8.800 Wagen in Brand. Bereits seit Mitte der neunziger Jahre ist das Anzünden von Autos unter meist arabischstämmigen Jugendlichen in Großstadtvierteln zu einer Silvestertradition geworden, um das neue Jahr zu begrüßen. (tb)