PARIS. Der Widerstand gegen die geplante Einführung der Homo-Ehe in Frankreich wächst. Nachdem es am vergangenen Wochenende Massendemonstrationen gegen das Vorhaben von Präsident Francois Hollande gegeben hatte, machen jetzt auch Tausende Bürgermeister mobil. Mehr als 2.000 von ihnen unterzeichneten bis Mittwoch einen Aufruf an Hollande, in der sie fordern, gleichgeschlechtliche Paare nicht trauen zu müssen.
Der Großteil der Bürgermeister gehört der konservativen Oppositionspartei UMP des ehemaligen Präsidenten Nicolas Sarkozy an. In Frankreich werden alle Paare von den örtlichen Bürgermeistern getraut. Eine kirchliche Hochzeit ist zusätzlich möglich. Homosexuellenverbände reagierten empört auf den Aufruf. „Wir sind ein wenig fassungslos“, sagte Elisabeth Ronzier vom Verein „SOS Homophobie“ nach Angaben des Senders France 3. Dies sein ein „sehr schlechtes Signal“.
In Frankreich hatten am vergangenen Samstag mehrere Hunderttausend Menschen gegen die Homo-Ehe demonstriert. Allein in Paris beteiligten sich nach Angaben der Organisatoren 200.000 Demonstranten an der Kundgebung. In Rennes, Metz, Nantes, Dijon, Bordeaux, Lyon und Marseille zählte die Polizei jeweils zwischen 2.500 und 22.000 Teilnehmer. Für den 13. Januar sind weitere Proteste angekündigt. (ho)