CANBERRA. Die australische Regierung beabsichtigt, Asylbewerber künftig in Auffanglagern außerhalb Australiens zu internieren. Lager auf den Pazifikinseln Papua-Neuguinea und Nauru könnten bereits in einem Monat geöffnet werden. Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, wurden in diesem Jahr bereits rund 50 Boote mit 4.000 Flüchtlingen vor der australischen Küste aufgebracht.
Der ehemalige Premierminister Malcom Fraser verurteilte das am Donnerstag vom Parlament angenommene Gesetz als „rassistisch“: Mit solchen Maßnahmen würden die am meisten Verletzbaren weiter geschädigt werden. „Es gibt keine Zeitgrenze, wie lange diese Menschen in den Lagern leben werden“. Die Lager wurden bereits vor über zehn Jahren eingerichtet, nach Protesten von Menschenrechtsorganisationen aber nicht eröffnet.
Die meisten Asylbewerber stammen aus dem Irak, Afghanistan, Sri Lanka, Äthiopien und Somalia. Viele von ihnen versuchen über Indonesien illegal nach Australien zu gelangen. (FA)