WIESBADEN. Die Kosten für Asylbewerber in Deutschland sind 2010 deutlich gestiegen. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts erhielten in diesem Zeitraum 130.300 Asylanten Zahlungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz. Dies entspricht einer Steigerung von 7,5 Prozent (plus 19.000 Personen).
Die Kosten beziffert das Statistikamt für 2010 auf mehr als 815 Millionen Euro. 2009 waren es noch 789 Millionen. Überdurchschnittlich deutlich stieg die Zahl der Empfänger von Asylzahlungen in Bayern (plus 22,4 Prozent), Rheinland Pfalz (plus 16,8 Prozent) und Mecklenburg-Vorpommern (plus 12,5 Prozent).
Bundeverfassunsgericht prüft zu niedrige Zahlungen
Nach Ländern betrachtet stammen die größten Empfängergruppen von Regelleistungen aus Serbien (15.200 Personen), dem Irak (9.400) und Afghanistan (8.300). 2009 finanzierte jeder Einwohner Deutschlands die Asylbewerber insgesamt mit etwa 10 Euro im Jahr.
In Bremen, Berlin und Hamburg beliefen sich die Ausgaben für Asylanten pro Kopf dagegen auf mehr als 20 Euro im Jahr. Derzeit prüft das Bundesverfassungsgericht, ob die Antragssteller künftig unverzüglich Zugang zur gesetzlichen Grundsicherung erhalten sollen, die auch arbeitslose deutsche Hartz-IV-Empfänger erhalten. (ho)