BERLIN. Die Deutsche Bank hat dem Verein „Die Deutschen Konservativen“ das Konto gekündigt. Betroffen von der Maßnahme sind auch mehrere Konten und ein Schließfach des Vereinsgründers Joachim Siegerist. Die Bank bezog sich in einem Schreiben auf ihre Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB), nach denen sie jederzeit das Recht dazu hätte, Siegerist zu kündigen. Weitere Gründe wurden nicht genannt.
Eine Mitarbeiterin der Bank sagte auf Anfrage der JUNGEN FREIHEIT, es handle sich um eine „geschäftspolitische Entscheidung des Hauses“. Gleichzeitig bestätigte sie, daß Siegerist nicht gegen die AGBs verstoßen hätte. Auch hätten die gekündigten Konten ein Plus aufgewiesen.
„Das erinnert an 1935, als man Juden die Konten aufkündigte“
Laut Siegerist war der Verein seit rund zwanzig Jahren Kunde der Deutschen Bank, er selbst sogar seit über vierzig Jahren.
Siegerist zeigte sich empört über den Schritt der Bank und sprach von einer politisch motivierten Entscheidung. „Das erinnert an 1935, als man Juden die Konten aufkündigte“, sagte er der JF.
Er hoffe jedoch auf ein Einlenken der Bank. Schließlich war der CDU-Politiker Prinz Casimir zu Sayn-Wittgenstein bis zu seinem Tod 2010 lange Jahre stellvertretender Ehrenvorsitzender der Deutschen Konservativen. Sayn-Wittgenstein hatte früher dem Aufsichtsrat der Deutschen Bank angehört und eine wichtige Rolle bei der Befreiung von Hermann-Josef Abs aus alliierter Gefangenschaft gespielt. (krk/rg)