KÖLN. Der Verlag „Kiepenheuer & Witsch“ hat die Kritik am neuen Roman von Christian Kracht scharf zurückgewiesen. Diese sprenge die „Grenzen der Literaturkritik“, kritisierte Geschäftsführer Helge Malchow. Er werde alles unternehmen, um diesem „journalistischen Rufmord“ entgegenzutreten.
„Der Vorwurf der Verbreitung rassistischen Gedankenguts in Bezug auf Christian Krachts hochgelobten Roman ‘Imperium’ ist bösartig und stellt den Autor Christian Kracht auf perfide Weise an den Pranger.“ Malchow betonte, der Verlag stehe vielmehr in der Tradition „antifaschistischen und demokratischen Denkens“.
Angeblich „demokratiefeindliches Denken“
Hintergrund sind Vorwürfe des Spiegel-Autors Georg Diez, Kracht pflege ein „rechtes Gedankengut“. Die „krude Geschichte“ vermittle angeblich eine „lässige Menschenverachtung“. Die Protagonisten seiner Werke ständen zudem „außerhalb des demokratischen Diskurses“, kritisierte Diez. „An seinem Beispiel kann man sehen, wie antimodernes, demokratiefeindliches, totalitäres Denken seinen Weg findet hinein in den Mainstream.“
Dabei hatte der Spiegel-Autor unter anderem auf einen Briefwechsel angespielt, in dem Kracht sich mit dem amerikanischen Komponisten David Woodard über rechtskonservative Autoren und den von einem Linksextremisten ermordeten niederländischen Politiker Pim Fortuyn austauschen. (ho)
In dem Werk erzählt Kracht die Geschichte eines Aussteigers in den deutschen Kolonien in der Südsee Anfang des Zwanzigsten Jahrhunderts. Der Protagonist, „ein von einem vegetarischen Spleen besessener Sonnenanbeter“, gerät dabei nach Angaben des Verlages in „eine Spirale des Wahnsinns, die die Abgründe des 20. Jahrhunderts ahnungsvoll vorwegnimmt“. Das Buch erscheint am 16. Februar. (ho)