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Lesen statt Steine werfen

Lesen statt Steine werfen

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Lesen statt Steine werfen

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Vor etwa zwei Wochen wurden in Dortmund zwei Linksextremisten wegen schweren Landfriedenbruches verurteilt. Ein Student und ein Gymnasiast hatten bei einer Demonstration gegen „Rechts“ am 5. September 2009 Steine auf Polizisten geworfen.

Nichts Ungewöhnliches also: Steine fliegen regelmäßig aus dem „Schwarzen Block“ auf Polizisten, ab und an landen die „jugendlichen“ Täter vor Gericht und erhalten im besten Falle ein kleine Strafen. Auch dieses Mal hatte die Staatsanwaltschaft lediglich sechs Monate Jugendstrafe auf Bewährung für den Studenten und ein Wochenende Freizeitarrest für den Schüler gefordert.

Doch es sollte anders kommen – dafür hat Amtsrichter Gerhard Breuer gesorgt: Es gab keine Sozialstunden und keine Bewährungsstrafe. Nein, dieses Mal wurden die Linksextremisten härter verurteilt – zum Lesen. Genauer gesagt zum Durcharbeiten des wirklich empfehlenswerten Wälzers des Historikers Karl Schlögel „Terror und Traum – Moskau 1937“.

Auseinandersetzen mit linkem
Terror

Doch das bloße Überfliegen der 800 Seiten reicht laut dem Urteil nicht. Die beiden Steinewerfer müssen innerhalb von drei Monaten die fast vierzig Kapitel des Buches über Massenverfolgungen und -verhaftungen während des stalinistischen Terrors schriftlich zusammenzufassen – und zwar jedes Kapitel einzeln. Verstoßen sie gegen die Auflage und geben beispielsweise nur eine bruchstückhafte Zusammenfassung ab, müssen sie die Strafe im Arrest absitzen.

„Es kann nicht schaden, sich mal damit auseinanderzusetzen, was auch linker Terror ausrichten kann“, begründete der Vorsitzende des Jugendschöffengerichtes das Urteil. Außerdem würde die Lektüre des Buches die zwei Männer „weitaus länger beschäftigen“, als es die von der Staatsanwaltschaft geforderte Strafe getan hätte.

Die Schwachstelle der „Antifaschisten“ treffen

Nun, Lesen als Strafe für das Werfen von Steinen auf Polizisten ist zugegebenermaßen recht milde, doch für sich gerne als intellektuell gebende „Antifaschisten“ könnte dies zu einer wahren Herausforderung und Quälerei werden.

Schließlich müssen engagierte „Autonome“ ständig gegen „Nazis“ demonstrieren, vor Faschismus warnen, Autos anzünden sowie Straßen und Bahnschienen blockieren. Für ein fleißiges Studium bleibt da schlichtweg keine Zeit.

Außerdem hätten sich die beiden sicherlich niemals freiwillig damit auseinandergesetzt, zu welchen gigantischen Verbrechen es im Namen des Kommunismus gekommen ist. Und vielleicht bleibt von der Lektüre ja sogar etwas hängen, so daß beim nächsten Mal, wenn die selbsternannten Wächter der Toleranz politisch Andersdenkende wieder mit Gewalt an der Ausübung ihrer Grundrechte hindern wollen, der „Schwarze Block“ um zwei Personen kleiner ist.

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