HELSINKI. Die „Wahren Finnen“ sind in Umfragen erstmals stärksten Partei geworden. Nach aktuellen Erhebungen würden 22,4 Prozent der Finnen die eurokritische Partei um Timo Soini wählen. Die konservative Sammlungspartei kommt dagegen nur noch auf 20,4, die Sozialdemokraten auf 18,6 Prozent.
Der Chef der Sammlungspartei, Jyrki Katanien, ist derzeit um die Bildung einer Regierungskoalition bemüht. Ursprünglich wollte er eine Koalition mit den „Wahren Finnen“ eingehen, die bei der Parlamentswahl am 17. April mit 19 Prozent die drittstärkste Kraft wurden. Die Gespräche waren jedoch geplatzt, da die „Wahren Finnen“ die Beteiligung Finnlands am EU-Hilfspaket für Portugal strikt ablehnen.
Anders als in anderen Ländern muß in Finnland das Parlament den EU-Finanzhilfen zustimmen. Die Sammlungspartei hätte zusammen mit den Sozialdemokraten und einem weiteren Koalitionspartner rechnerisch die parlamentarische Mehrheit. (FA)
> Der Wahlerfolg der „Wahren Finnen“ könnte die politische Landkarte verändern