BERLIN. Der Vorsitzende der Partei „Die Freiheit“, René Stadkewitz, hat eine Zusammenarbeit mit dem schwedischen Unternehmer Patrik Brinkmann definitiv ausgeschlossen. „Ich habe nicht das geringste Interesse an einer wie auch immer gearteten Zusammenarbeit mit Herrn Brinkmann. Von mir aus kann er sein Glück bei der CDU oder der Linkspartei versuchen, uns aber soll er bitte verschonen“, sagte Stadtkewitz der JUNGEN FREIHEIT.
Anlaß für die Äußerung sind Gerüchte, Brinkmann versuche nach seiner Trennung von Pro Deutschland sich der Freiheit anzunähern. Der Schwede war am Mittwoch überraschend vom Amt des Berliner Landesvorsitzenden von Pro Deutschland zurückgetreten, in das er erst im März gewählt worden war.
Als Grund dafür nannte Brinkmann unter anderem die Kandidatur eines Homosexuellen zur Bezirksverordnetenversammlung in Berlin-Mitte für die Partei. Pro Deutschland tritt im September zu Wahl des Abgeordnetenhauses an.
„Internationaler Sekretär der Pro Bewegung“
Die Pro-Bewegung ist allerdings nicht die erste politische Station des 1966 im schwedischen Motala geborenen Unternehmers. Nach anfänglicher Unterstützung der NPD trat Brinkmann 2009 der DVU bei. Nach seinem dortigen Zwischenspiel wandte er sich 2010 dann Pro NRW zu, da die Partei seiner Ansicht nach für eine „moderne, demokratische Rechte ohne Antisemitismus“ stehe.
Als „internationaler Sekretär der Pro Bewegung“ reiste Brinkmann unlängst gemeinsam mit mehreren Vertretern europäischer Rechtsparteien zu politischen Gesprächen nach Israel. Dort traf er auch mit Stadtkewitz zusammen.
Zu einem weiteren Treffen soll es laut Stadtkewitz vor kurzem in Berlin gekommen sein. Der frühere CDU-Politiker betonte allerdings, die Zusammenkunft sei nicht geplant gewesen. Er habe eine Einladung eines Bekannten in dessen Berliner Wohnung angenommen. Kurze Zeit später sei dann plötzlich Brinkmann aufgetaucht. „Ich habe dann unmißverständlich klar gemacht, warum es für mich keine Zusammenarbeit mit der Pro-Bewegung geben kann“, sagte Stadtkewitz.
Rouhs: „Brinkmanns Verhalten trägt Züge einer Realsatire“
Für den Vorsitzenden von Pro Deutschland, Manfred Rouhs, trägt Brinkmanns Verhalten „Züge einer Realsatire“. Daß Brinkmann wegen der Kandidatur eines Homosexuellen hingeschmissen habe, hält Rouhs allerdings für vorgeschoben. Gegenüber der JF sagte er: „Herr Brinkmann hatte uns erhebliche finanzielle und materielle Unterstützung für den Wahlkampf in Aussicht gestellt. Diese wäre nun fällig geworden. Deshalb ist er wohl gegangen.“ (krk)