STUTTGART. Bei der Landtagswahl in Baden-Württemberg haben die Grünen neun Landtagsmandate direkt erobert. Obwohl die Partei im Endergebnis mit 24,2 Prozent deutlich hinter der CDU (39,0 Prozent) lag, erhielt sie in folgenden Wahlkreisen die Mehrheit der Stimmen: Stuttgart I (42,5 Prozent), Freiburg II (39,9), Heidelberg (36,7), Konstanz (34,7), Freiburg I (34,5), Stuttgart II (34,2), Stuttgart IV (32,3), Tübingen (32,1) und Mannheim II (29,6).
Besonders spannend was das Rennen in Tübingen: Der Kandidat der Grünen Daniel Andreas Lede Abal lag nur 26 Stimmen vor seiner CDU-Kontrahentin Lisa Federle. Sehr knapp verloren zudem die Kandidaten der Grünen in den Wahlkreisen Breisgau (30,2), Karlsruhe I (30,2), Karlsruhe II (30,3) und Emmendingen (30,4).
Claudia Roth spendiert Prosecco
Bereits kurz nach Schließung der Wahllokale feierten die Grünen ihr außerordentlich gutes Abschneiden in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz. In ihrer Parteizentrale in Berlin Mitte war schon um 19.30 Uhr das Bier ausgegangen. Gegen 22.00 Uhr spendierte Claudia Roth eine Kiste mit Prosecco.
Die Parteivorsitzende feierte sichtlich ausgelassen und kommentierte unter dem Beifall ihrer Parteifreunde die Wahlkreisergebnisse im Videotext. „Emmendingen, Emmendingen“, triumphierte sie, „das ist eine ganz schwarze Ecke.“ Am Ende reichte es dort nicht ganz für den Kandidaten der Grünen.
Groß war auch der Jubel über den Wahlkreis Stuttgart I, wo die Grünen ihr bestes Ergebnis überhaupt einfahren konnten. Muhterem Aras erhielt 42,5 Prozent. „Muhterem“, freute sich Roth, „ ist die erste Abgeordnete mit Migrationsgeschichte, die es direkt in einen deutschen Landtag geschafft hat.“ Sie wird auch die erste Muslima im Landtag von Baden-Württemberg sein. Die Parteibasis jubelte begeistert. (rg)