BERLIN. Der ehemalige Chef des Bundesnachrichtendienstes (BND), Hans-Georg Wieck, hat davor gewarnt, daß Deutschland zunehmend ins Visier ausländischer Wirtschaftsspione geraten könnte. „Deutschland dürfte in den Anforderungsprofilen aller Länder, die Wirtschaftsspionage betreiben, an einer führenden Position stehen“ sagte der langjährige Diplomat und BND-Präsident Hans-Georg Wieck im Interview der JUNGEN FREIHEIT.
Es gebe keine „Schonräume“ für befreundete Nationen, die Wirtschaftsspionage in Deutschland betreiben. „Auch die Abwehr von etwaigen Spionageaktivitäten befreundeter Nationen gegen das eigene Land gehört zum Pflichtenkatalog der deutschen geheimen Nachrichtendienste“, so Wieck, der gleichzeitig betont, daß die Dienste der USA keine Informationen an amerikanische Firmen weitergeben dürften.
Im Falle Chinas und Rußlands bestünden aber klare politische Aufträge, Zugang zu westlicher Technologie zu erlangen. (JF)
Das vollständige Interview mit Hans-Georg Wieck ist in der aktuellen Ausgabe (28/10) erschienen.