BUDAPEST. Aus den Parlamentswahlen in Ungarn ist das konservative Bürgerbündnis Fidesz-KDNP mit 52,76 Prozent der Listenstimmen klar als Sieger hervorgegangen. Damit gilt als sicher, daß Parteichef Viktor Orban der nächste ungarische Premier wird. Er hatte das Land schon einmal von 1998 bis 2002 regiert.
Die bisher regierenden Sozialisten kamen auf lediglich 19,3 Prozent, was einem Verlust von etwa 50 Prozentpunkten entspricht. Drittstärkste Kraft wurde die bisher nicht im Parlament vertretene rechtsnationale Partei Jobbik, die mit 16,7 Prozent in die Volksvertretung einzieht.
Zweiter Wahlgang am 25. April
Die linksliberale ehemalige Regierungspartei SZDSZ, die zusammen mit der wirtschafsliberalen Partei MDF angetreten war, scheiterte mit 2,6 Prozent an der Fünfprozenthürde. Die Kommunistische Arbeiterpartei verpaßte mit 0,1 Prozent erneut den Einzug ins Parlament.
Die grün-alternative Reformpartei LMP erhielt 7,43 Prozent. Das endgültige Ergebnis wird erst nach dem zweiten Wahlgang am 25. April feststehen, wenn es zur Stichwahl um diejenigen Direktmandate kommt, bei denen kein Kandidat im ersten Wahlgang die absolute Mehrheit erreichte.
Die Auszählung der Stimmen hatte sich am Sonntagabend zunächst verzögert, weil die Wahlbehörde die Abstimmungslokale wegen starken Andrangs länger geöffnet ließ. (vo)