DELMENHORST. Weil der FDP-Kreisverband in Delmenhorst angeblich von türkisch-nationalistischen Kräften unterwandert worden ist, haben mehrere Mitglieder ihren Austritt erklärt. Unter den Protestierenden befindet sich auch der langjährige FDP-Fraktionschef im Delmenhorster Rat, Uwe Dähne.
„Wir haben nichts gegen die FDP, wir haben nur etwas gegen diese Mafiatruppe“, zitiert die Nordwest-Zeitung online Dähne. Gemeint war damit der FDP-Vorstand um den Vorsitzenden Tamer Sert. Diesem werfen die Kritiker Wahlmanipulation, nicht satzungsgemäße Aufnahme von Neumitgliedern und türkischer Nationalchauvinismus vor.
„Wenn man zu einer Nation steht, ist das verboten?“ konterte Sert die Anschuldigungen. Der Vorwurf der Wahlmanipulation sei „Schnee von gestern“. Dähne dagegen hält an seiner Kritik fest: „Die haben kein westliches Demokratieverständnis.“ Eine Unterwanderung eines Landesverbandes „ist ja auch schon andernorts passiert“.
Eigene Gruppe zur verfehlten Integrationspolitik gegründet
Der Stellvertreter der FDP-Bezirksvorsitzenden und Bundestagsabgeordneten Angelika Brunkhorst, Lübbo Meppen, sagte der Zeitung gegenüber, daß man an der Unterwanderung erst einmal nichts ändern könne. „Über die Jahre reguliert sich das wieder.“
Die Ex-FDP-Mitglieder um Dähne, darunter drei Ratsmitglieder, wollen nun eine Initiativgruppe gründen und „die verfehlte Integrationspolitik in Delmenhorst“ zum Thema machen.
In Großbritannien hatte vor kurzem der Labour-Umweltminister Jim Fitzpatrick für Aufsehen gesorgt, als er behauptete, britische Parteien würden von radikalislamischen Netzwerken kontrolliert. (FA)