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Alles gratis!

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Immer mehr Dienste gibt es im Internet gratis. Google ist einer der großen Vorreiter dieses Trends. Angefangen hat es mit der einfachsten Suchmaschine, die es in den neunziger Jahren gab. Dann folgten Schritt für Schritt weitere Anwendungen für das Internet: eine Desktop-Suche, Google-Earth, Reiseplaner, Filme, Email und vieles mehr.

Der jüngste Schritt ist Google Chromium OS, ein Betriebssystem welches ein eigenes Office, Bildbearbeitungsprogramme und Spiele enthält. Das Gratisangebot soll die Dominanz von Microsoft brechen. Andere Anbieter lassen sich auch nicht lumpen. Adobe stellt eine webbasierte Version von Photoshop ins Internet, bei der man sich als Nutzer fragt, welchen Grund es noch gibt, die Vollversion zu kaufen.

Bei soviel „Umsonst“ stellt sich eine entscheidende Frage: wie wird das alles langfristig finanziert? Steht die Software-Branche am selben Wendepunkt wie die der gedruckten Medien vor einigen Jahren? Damals begannen die Tageszeitungen und großen Nachrichtenmagazine ihre Inhalte kostenlos ins Internet zu stellen. Die Leser gewöhnten sich schnell daran. Die gedruckten Ausgaben verloren an Bedeutung, womit auch die Einnahmen sanken.

Harte Zeiten

Internetbasierte Inhalte wurden zwar immer wichtiger; Versuche zeigten aber auch, daß das Publikum nicht bereit war, dafür zu bezahlen. Die Verluste aus dem Printgeschäft ließen sich bei den meisten Medien nicht über die Online-Aktivitäten refinanzieren. Einzelne Versuche wie der von Rupert Murdoch, der seine Inhalte nicht mehr gratis für Google zur Verfügung stellen will, dürften wohl keine Aussicht auf Erfolg haben.

Nach etlichen Jahren des Booms äußern sich erste Unternehmen skeptisch, wie es mit der Software-Industrie weitergeht. Die Gratismentalität greift bei den Benutzern immer mehr um sich. Experten gehen davon aus, daß es außer wenigen Marktführern kaum noch Unternehmen gibt, die rentabel Software herstellen können. Auf die lange so verwöhnte Branche kommen harte Zeiten zu.

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