HANNOVER. Die Vorsitzende des Rats der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Margot Käßmann, hat ihren Rücktritt erklärt. Grund dafür ist ihre Trunkenheitsfahrt am vergangenen Samstag, bei der sie mit 1,5 Promille im Blut von der Polizei gestoppt worden war, nachdem sie eine rote Ampel mißachtet hatte.
Die Theologin stellt außerdem ihr Amt als Landesbischöfin der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannover zur Verfügung. Sie habe „einen schweren Fehler gemacht“, sagte Käßmann bei einer Pressekonferenz am Mittwochnachmittag.
Sie könne nicht darüber hinwegsehen, daß ihr Amt und ihre Autorität beschädigt seien: „Die Freiheit, ethische und politische Herausforderungen zu benennen und zu beurteilen, hätte ich in Zukunft nicht mehr so wie ich sie hatte.“
Rat sprach „ungeteiltes“ Vertrauen aus
Käßmann betonte jedoch, sie wolle weiterhin als Pastorin der hannoverschen Landeskirche arbeiten und dankte „allen Menschen, die mich so wunderbar getragen und gestützt haben“.
Der Rat der EKD hatte Käßmann am Dienstag noch sein „ungeteiltes“ Vertrauen ausgesprochen und seiner Vorsitzenden „die Entscheidung über den Weg, der dann gemeinsam eingeschlagen werden soll“, überlassen.
Käßmann war im November zur Nachfolgerin von Bischof Wolfgang Huber an der Spitze der EKD gewählt worden. Seit zehn Jahren stand sie als hannoversche Landesbischöfin der größten Gliedkirche der EKD vor. (vo)