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Marc Jongen, ESN Fraktion

Versäumte Jubiläen

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Unwort, Umfrage, Alternativ

Am Jahreswechsel darf man selbstkritisch zurückblicken, zum Beispiel darauf, ob man nicht im vergangenen Jahr den einen oder anderen Hinweis versäumt hat. So hat sich 2009 kaum jemand an den glorreichen Erfolg des bundesdeutschen Zeitgeists erinnert, der 1969 zur Legalisierung der Sodomie führte, übrigens nicht als Projekt der damals in diesem Jahr neu gewählten Sozialliberalen, sondern noch der stets reformbereiten vorausgegangenen Großen Koalition unter Beteiligung der Christdemokraten. Das hätte man aufgreifen können, zumal noch die eine oder andere Bürgerinitiative dies bis heute nicht hinnehmen will und dagegen kämpft.

Trotz des Gezerres um Vorratsdatenspeicherung und Nacktscanner wurde im Jahr 2009 auch die Erinnerung an George Orwells Roman „1984“ erstaunlich wenig bemüht, obwohl er just vor sechzig Jahren im Juni 1949 erschienen ist und die dort getroffene Prophezeiung der Verhältnisse im Jahr 2009 bereits vor virtuellen fünfundzwanzig Jahren eingetroffen sein sollte.

Forderungen zur totalen Kontrolle

Bei Orwell bekämpfen sich in der Romanzukunft des Jahres 1984 mehrere große Imperien in wechselseitigen Koalitionen, aber ohne Entscheidungsschlachten. In der Zeitung ist dort manches über Kämpfe zu lesen, und gelegentlich schlägt am Wohnort eine Rakete ein, aber ob die Kämpfe wirklich stattfinden oder die Raketen nicht in Wahrheit von der eigenen Regierung stammen, damit so das Kriegsszenario glaubwürdig erscheint, das wird im Roman bezweifelt.

In einer Woche, in der zum Jahreswechsel 2009/2010 mal wieder einer von angeblich zehntausend bereitstehenden Selbstmordattentätern damit scheitert, sich und ein Flugzeug zu sprengen und dies von Präsidenten bis zu Kanzlern unisono für die Durchsetzung umstrittener innenpolitischer Forderungen zur totalen Kontrolle genutzt wird, drängen sich Gedanken an „1984“ auf.

Mißtrauen gegenüber der Weltpolitik ist angezeigt, daran kann man eigentlich jeden Tag erinnern.

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