Die zweimonatlich erscheinende Zeitschrift Militär & Geschichte (Untertitel: Bilder – Tatsachen – Hintergründe) beschäftigt sich in ihrer aktuellen Ausgabe (Oktober/November 2009) unter anderem mit den Einigungskriegen von 1864, 1866 und 1870/71, den Luftschlachten von 1916 und der „Leibstandarte“. In seinem Editorial schreibt Chefredakteur Guntram Schulze-Wegener, daß diese Elitetruppe als Nachfolger der kaiserlichen Garderegimenter „wie auch andere Verbände der Waffen-SS durch exzessive Härte und konsequente Kampfführung auffiel“. Ebenso unbestreitbar sei jedoch „die Anerkennung ihrer rein soldatischen Leistungen“. Der Beitrag schildert Entstehung und Einsatz der Leibstandarte Adolf Hitler, die von einer anfänglichen Privat- und Revolutionstruppe Hitlers zu einem militärischen Verband heranwuchs, der während des Krieges einen hohen Blutzoll entrichtete.
Dabei erzielte die LSSAH ihren wohl spektakulärsten Erfolg, als es ihr zusammen mit den beiden Waffen-SS-Panzerdivisionen „Das Reich“ und „Totenkopf“ am 14. März 1943 gelang, die ukrainische Stadt Charkow zurückzuerobern und die zusammenbrechende Südfront zu stabilisieren. Nach dem Scheitern der Offensive „Frühlingserwachen“ in Ungarn kam es jedoch Ende März 1945 zum endgültigen Bruch, als der tobende Diktator allen vier Divisionen in Sepp Dietrichs 1. SS-Panzerkorps befahl, ihre Ärmelstreifen abzulegen. Der Befehl wurde ignoriert, und am 7. Mai 1945 löste sich die LSSAH aus der Front und ging geschlossen mit noch 1.600 Offizieren und Mannschaften bei Steyr in amerikanische Kriegsgefangenschaft.
Über die politischen Hintergründe und den militärischen Verlauf der sogenannten „Einigungskriege“ vom Ende der Napoleonischen Kriege und dem Wiener Kongreß bis zur Proklamation des Deutschen Kaiserreichs am 18. Januar 1871 in Versailles berichtet ein weiterer Beitrag. Allerdings war dies nur eine „kleindeutsche Lösung“, da die „Großdeutsche“ Version mit Einschluß der Donaumonarchie zu einem Deutschen Reich von den europäischen Großmächten und auch von Preußen, das sich nicht von dem Habsburger Reich dominieren lassen wollte, 1848 verhindert worden war. So entstand eine neue politische Ordnung für Europa, deren Labilität die deutsche politische Führung nach Bismarck jedoch völlig unterschätzte.
Der Bauernkrieg 1524/25 ist das Thema eines Beitrags über einen süddeutschen Heerführer des 16. Jahrhunderts: „Der Bauernjörg“. Durch das Gedankengut der Reformation sahen die aufständischen Bauern ihre politischen Zielsetzungen am Maßstab des Evangeliums legitimiert und glaubten nun einen Kampf um das „göttliche Recht“ zu führen. Die Aufstände vor allem im Süden und Südwesten Deutschlands wurden blutig niedergeschlagen, und mit der rücksichtslosen Niederwerfung durch die Fürsten wurde deren Stellung als Landesherren gestärkt. Militärische Führer der landesherrlichen Söldnerscharen waren meist Männer aus dem niederen Adel wie der Ritter Götz von Berlichingen oder Georg III. von Waldburg, der „Bauernjörg“, die sich in den Diensten von Fürsten auszeichneten.
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