Ich bin ein großer Freund von Tierfilmen. Zeigen sie doch immer wieder lehrreich, wie sich das Leben in der Natur seinen Weg bahnt. Aufsehen erregen immer wieder kleine Abnormalitäten und Neuentdeckungen im Tierreich. Zur Zeit geistert der Zoo von Bremerhaven durch sämtliche Medien. Hier gibt es eine Gruppe von schwulen Pinguinen.

Was mußten die armen Tiere schon alles über sich ergehen lassen. Vor ein paar Jahren unternahmen Forscher den Versuch die possierlichen Pinguine umzupolen. Der Grund: da die Tiere vom Aussterben bedroht sind, wäre es schön, wenn Nachwuchs gezeugt wird. Dazu importierte der Zoo extra ein paar scharfe schwedische Weibchen. Ob Schwedinnen hier dieselben Assoziationen wie unter den Menschen auslösen, konnte ich leider nicht herausfinden.

Brüten auf Steinen

Erfolg hatte der Versuch allerdings nicht. Im Gegenteil. Dem Zoo brachte es nur Ärger ein, da sich einige Schwulenorganisationen massiv darüber aufregten. Außerdem sind Pinguine treue Tiere, übrigens wie auch viele andere Vogelarten. Haben sie sich einmal auf einen Partner festgelegt, verlassen sie diesen in der Regel nicht mehr. Daran konnten auch Pinguin-Schwedinnen nichts ändern.

Nachdem der Versuch gestoppt wurde, brüteten die schwulen Pärchen wieder auf Steinen. Den Grund für das Schwulsein vermuten Wissenschaftler in der Zusammensetzung der Gruppe. Unter den 14 Pinguinen sind nur 4 Weibchen. In dem Zoo herrschen Verhältnisse wie in manchen ostdeutschen Gebieten. Kein Wunder, daß sich mangels Gelegenheit 3 schwule Pärchen gefunden haben.

Jetzt hat sich eine positive Entwicklung getan. Nachdem ein anderes Paar ein Ei aus dem Nest warf, adoptierte ein schwules Pärchen dieses. Abwechselnd bebrüteten beide das Ei, bis das Küken schlüpfte. Nun kümmern sich die Eltern vorbildlich um den Nachwuchs. Sie füttern, wärmen und beschützen ihn, so wie das auch heterosexuelle Pärchen tun. Wenn das nicht mal ein Happy End ist.