BOCHUM. Ein für Donnerstag angesetzter Vortrag mit dem Titel „Islamismus als religiöser Totalitarismus“ an der Universität Bochum wurde vom Allgemeinen Studentenausschuß kurzfristig abgesagt. Linksextremisten aus dem Umfeld der Deutschen Kommunistischen Partei (DKP) hatten zuvor gegen die Veranstaltung mit dem Sozialwissenschaftler Hartmut Krauss mobilisiert und drohten mit deren Sprengung.
Man habe zwar überlegt, die Veranstaltung unter Saalschutz stattfinden zu lassen, sagte der Pressesprecher der islamkritischen Bürgerbewegung Pax Europa, welche die Veranstaltung des Asta begleitete, gegenüber der JUNGEN FREIHEIT. Jedoch habe man sich unter den gegebenen Umständen lieber für eine Ausladung Krauss’ entschieden. Dieser versteht sich zwar als Linker, wird aber von seiten der DKP scharf angegriffen.
Auch linke Kritik am Islam nicht erwünscht
Insbesondere Krauss’ Forschungen zum deutschen Umgang mit dem Islam stoßen auf massive Anfeindungen aus dem linken Spektrum, die ihm Rassismus unterstellen. Vergangenes Jahr wurde im Internet ein DKP-Schreiben an den Asta veröffentlicht, welches Krauss als einen „für seine rassistischen Positionen bekannten Referenten“ verunglimpfte und behauptete, dessen „kulturalistischer Rassismus“ schlage in einen „biologischen Rassismus“ um.
„Krauss ‚modernisiert’ den nationalsozialistischen Mythos einer Bedrohung der abendländischen Kultur durch den Vormarsch der asiatischen Bevölkerungsmassen.“ Eine Strafanzeige des Wissenschaftlers wurde von der Staatsanwaltschaft Bochum niedergeschlagen, da diese die Behauptungen nicht als „Beschimpfungen, Schmähungen und Diffamierungen“ jenseits sachlicher Kritik wertete.
Erst vor wenigen Tagen sorgte Krauss für Aufsehen, als er auf dem islamkritischen Nachrichtenportal PI-News die „verzerrende und in weiten Teilen realitätswidrige Schönfärberei“ der ZDF-Fernsehdokumentation „Morgenland“ analysierte.
Das Manuskript der durch Drohungen verhinderten Vorlesung kann im Internet eingesehen werden. (FA)