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Masochismus

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Seit einem Jahr fahren HSV-Fans mit hängenden Köpfen heim. Nein, nicht die aus Hamburg. Gemeint sind die Anhänger vom Hannoverschen Sportverein (HSV) von 1896 e. V., die sich wehmütig an den 16. April 2008 erinnern, das Datum des letzten Auswärtssiegs. 3:1 gewann 96 damals in Dortmund. Seitdem zeigen Enke und Co. auf des Gegners Rasen nur noch Magerkost. Trotzdem pilgern Tausende 96-Fans alle 14 Tage in die Stadien der Konkurrenz, opfern Zeit und Geld, ertragen Kälte, Wind und Regen, zahlen 30, 40 oder noch mehr Euro für das Ticket – nur um aus der Nähe zu sehen, wie Enke den Ball aus dem Netz puhlt, wenn es wieder mal im 96-Kasten gerappelt hat. Ja, das ist wahre Vereinstreue. Überboten werden sie von den Cottbusser Kickern. Die warten zwar erst seit fünf Monaten auf einen Auswärtssieg. Dafür verzichten sie sogar auf bares Geld. So geschehen nach der 0:4-Klatsche auf Schalke. Für ihren schwachen Auftritt wollten die Energie-Kicker ihren Anhängern per Eintrittspreis-Erstattung den Heimreise-Frust versüßen. Die aber schrieben einen gesalzenen Brief. Inhalt: keine Kohle für den Katastrophenkick. Das ist wahre Leidensfähigkeit. Fußball-Laien würden es Masochismus nennen.

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