Setzen Sie als Konservativer Ihre Hoffnungen noch auf die CDU? Sind Sie gar Mitglied in JU, RCDS oder CDU, die sich mindestens in ihrem Grundsatzprogramm noch zu ihrer „konservativen Wurzel“ bekennt?
Dann kennen Sie das: Während sich die Pofallas und Laschets dieser Welt in der Union bester Netzwerke bedienen können, stehen die, die sich um die Pflege des konservativen Elements bemühen, meist alleine dar.
Dann und wann können sie einen Landesverband von Schüler-Union, Junger Union oder des Rings Christlich-Demokratischer Studenten temporär prägen. Sie schaffen es vereinzelt auf dem Unions-Ticket in die Kommunalparlamente und ganz selten auch in den Bundestag.
Christlich-Konservatives Deutschlandforum gescheitert
Meist ist jedoch spätestens auf der mittleren Funktionärsebene Schluß. Und das hat nicht nur mit dem ominösen „Zeitgeist“ zu tun. Ein wesentlicher Faktor sind die nicht-existenten konservativen Netzwerke in der CDU.
In den neunziger Jahren hatte sich das Christlich-Konservative Deutschlandforum (CKDF) angeschickt, dem konservativen und nationalliberalen Flügel von Partei und Wählerschaft eine institutionelle Heimat zu bieten.
Doch trotz der Beteiligung von Bundes- und Landtagsabgeordneten scheiterte man an den „Strategen“ im Konrad-Adenauer-Haus, dem Hauptquartier der Union. Dem Ansinnen des CKDF, den Status einer offiziellen Vereinigung der CDU zu erlangen, wurde trotz anfänglicher Zusagen nicht stattgegeben.
Keine Rücksicht auf Stammwähler
Frei nach dem Motto: „Die Konservativen wählen sowieso Union“, meinte man schon damals, auf die Pflege der treuen Stammwählerschaft keine besondere Rücksicht nehmen zu müssen.
Dem Internet sei Dank, kann das Instrument der Vernetzung heute schneller, ortsübergreifender und, wo nötig, auch subkutaner angewandt werden. Daher möchte ich Ihnen die Seite www.cdu-politik.de empfehlen.
Sie wendet sich vor allem an die konservative Basis der Union. Die Macher der Seite stammen aus der unteren und mittleren Funktionärsebene des desaströs zerstrittenen CDU-Landesverbands Brandenburg.
Zum Rapport ins Konrad-Adenauer-Haus
Hier haben sie auch schon die reale Vernetzung vorangetrieben und unterstützen sich gegenseitig, wenn es um innerparteiliche Wahlen geht. Doch mehr und mehr entwickelt sich die Seite auch zu einem bundesweitem Netzwerk (vor allem junger) Konservativer in der Union.
Täglich aktuelle Artikel und das Aufgreifen von CDU-relevanten Presseartikeln machen den Inhalt der Seite aus. Qualität, Länge und Tiefgang entsprechen nicht immer dem, was man zu lesen hoffte; doch bedenken Sie dabei das ehrenamtliche Engagement der Macher. Als Vernetzungswerkzeug benutzt cdu-politik.de die externe Plattform XING, die man sonst eher als „After-Work-Club“ im Netz kennt.
Auch das Konrad-Adenauer-Haus ist bereits auf die konservativen Basis-Vernetzer aufmerksam geworden und hat die Macher zum Gespräch eingeladen. Dies könnte die Achillesverse der jungen Seite werden: Schon jetzt schwankt man zwischen der kurzen Parteileine und den eher CDU-kritischen Tönen in den Kommentarspalten der Artikel.
Man wird sehen, wie weit die Pläne der Betreiber sich realisieren lassen, die Union auch für dezidierte Christen, Konservative und Patrioten wieder attraktiver zu machen. Noch hat Pofalla die besseren Netzwerke.
Was meinen Sie? Haben Konservative in der CDU noch eine Heimat und Chance?