Wo möchten Sie am liebsten sein?
Da, wo ich gerade bin.
Wofür lassen Sie alles stehen und liegen?
Für einmalig Wichtiges, das aus dem Alltag herausragt.
Was bedeutet Heimat für Sie?
Zugehörigkeit, Vertrautheit. Ich erlebe Geborgenheit in guten Gedanken und bin da zuhause, wo man sich gern hat.
Was ist Ihnen wichtig im Leben?
Alles, was Menschlichkeit fördert. Es war für mich ein „Verantwortungsschock“ zu erkennen, daß es nur von mir selber abhängt, wie menschlich oder unmenschlich ich werde.
Was haben Ihnen Ihre Eltern mitgegeben?
Sinn für Ehrlichkeit, Bereitschaft zu Verzeihen, Achtsamkeit, Schicksalsvertrauen und – sehr viel Respekt und Freiheitsliebe.
Welches Buch hat Sie nachhaltig beeinflußt?
Das Neue Testament und „Wie erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten?“ von Rudolf Steiner.
Welche Musik mögen Sie?
Bruckner, Beethoven, Mozart, aber auch Wagners Opern und die Lieder von Schubert und Schumann.
Welches Ereignis ist für die Welt das einschneidendste gewesen?
Der Zweite Weltkrieg und seine Folgen.
Was möchten Sie verändern?
Mich selbst. Besonders veränderungsbedürftig finde ich Zustände von Oberflächlichkeit, Verlogenheit, Mißtrauen, Abhängigkeit und Wut.
Woran glauben Sie?
An das, was ich mir klarmachen kann. Gott sich als schaffende, dem Denken zugängliche Wahrheit vorzustellen, aus der alles wurde und zu der alles hinstrebt – das gibt Kraft.
Welche Werte sollen wir unseren Kindern weitergeben?
Ehrlichkeit, Vertrauen, Zuversicht und eine Kultur des sich gegenseitig Verstehen-Wollens.
Welche Bedeutung hat der Tod für Sie?
Er trennt die sinnliche von der übersinnlichen Welt, die im Leben miteinander verbunden sind.
Dr. med. Michaela Glöckler, Jahrgang 1946, ist Kinder- und Schulärztin und leitet seit 21 Jahren die Medizinische Sektion am Goetheanum in Dornach/Schweiz. Unter zahlreichen Büchern ist die „Kindersprechstunde“ ihr bekanntestes.